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Northvolt meldet Insolvenz an: Europas Hoffnung in der Batteriefertigung scheitert

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt, einst Europas größte Hoffnung auf eine heimische Batteriefertigung, hat Chapter-11-Insolvenz in den USA beantragt. Nach dem Scheitern eines Rettungspakets mit Investoren bleibt dem Unternehmen ein entscheidender Schritt zur Restrukturierung.

Northvolt, das von namhaften Investoren wie Volkswagen, Goldman Sachs, BlackRock sowie den Regierungen Deutschlands und Kanadas mehr als 15 Milliarden US-Dollar erhalten hatte, kämpfte mit erheblichen Produktionsproblemen in seiner Fabrik im nordschwedischen Skellefteå. Statt der geplanten Kapazität von 16 Gigawattstunden im Jahr produzierte das Werk im vergangenen Jahr weniger als 1 Prozent davon.

Mit nur noch 30 Millionen US-Dollar verfügbaren Mitteln, ausreichend für eine Woche Betrieb, und einer Verschuldung von 5,8 Milliarden US-Dollar sieht sich Northvolt gezwungen, eine Umstrukturierung einzuleiten. Im Rahmen des Chapter-11-Verfahrens soll das Unternehmen Zugang zu 145 Millionen US-Dollar in bar sowie 100 Millionen US-Dollar neuer Finanzierung vom Kunden Scania erhalten.

Die deutschen und kanadischen Tochtergesellschaften, die durch eigene staatliche Subventionen in Höhe von fast 4 Milliarden US-Dollar finanziert werden, sind von der Insolvenz nicht betroffen und sollen den Betrieb fortsetzen.

Northvolt galt als entscheidender Akteur für Europas Automobilindustrie im Wettbewerb gegen asiatische Marktführer wie CATL und Panasonic. Doch Missmanagement, Sicherheitsprobleme und eine starke Abhängigkeit von chinesischer Technologie wurden als Ursachen für das Scheitern angeführt. 2022 kam es zu einem tödlichen Unfall in der schwedischen Fabrik, der strafrechtliche Ermittlungen wegen „grob fahrlässiger Tötung“ nach sich zog.

Zudem hat BMW, einer der größten Anteilseigner, einen 2-Milliarden-Dollar-Vertrag storniert, nachdem Northvolt die Lieferung von Batterien nicht gewährleisten konnte.

Northvolt plant, die Restrukturierung bis zum ersten Quartal 2025 abzuschließen und frisches Kapital von strategischen und finanziellen Investoren einzuwerben. „Wir befinden uns auf einer umfassenden Suche nach neuen Investoren, um Northvolt langfristig nachhaltig und wachstumsstark aufzustellen“, hieß es in der Insolvenzmeldung.

Die Insolvenz ist ein herber Rückschlag für Europas Bestrebungen, eine unabhängige Batterieproduktion aufzubauen und die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern zu verringern.

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