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Norwegens Staatsfonds setzt auf London: 570-Millionen-Pfund-Investition in Covent Garden


Der norwegische Staatsfonds Norges Bank Investment Management hat einen bedeutenden Schritt auf dem Londoner Immobilienmarkt gemacht. Für 570 Millionen Pfund übernimmt der Fonds eine 25-prozentige Beteiligung an Covent Garden von Shaftesbury Capital, dem börsennotierten Eigentümer des historischen Viertels. Die Transaktion markiert die jüngste Wette des weltgrößten Staatsfonds auf die Zukunft der britischen Hauptstadt als Einzelhandels- und Freizeitdestination.
Der Deal bewertet das gesamte Covent-Garden-Portfolio mit 2,7 Milliarden Pfund. Shaftesbury bleibt operativer Verwalter der rund 220 Gebäude, die sich um den ehemaligen Gemüsemarkt und das Royal Opera House gruppieren. Norges wird die Beteiligung in bar finanzieren, während Covent Garden weiterhin mit 380 Millionen Pfund Fremdkapital belastet bleibt.
Die Investition ist Teil einer breiteren Strategie des Fonds, gezielt in hochwertige Immobilien im Londoner West End zu investieren. Bereits Anfang des Jahres erwarb Norges einen 306-Millionen-Pfund-Anteil am Grosvenor-Anwesen des Duke of Westminster. Zudem besitzt der Fonds Beteiligungen an der Pollen Estate in der Nähe von Savile Row und an Regent Street in Kooperation mit der Crown Estate.
„Diese Investition unterstreicht unser Vertrauen in die Stärke Londons. Covent Garden ist eine der weltweit bekanntesten Einkaufs-, Freizeit- und Kulturdestinationen“, erklärte Jayesh Patel, Leiter des britischen Immobiliengeschäfts bei Norges.
Die Aktien von Shaftesbury Capital legten nach Bekanntwerden des Deals um 7,9 Prozent auf 127 Pence zu. Der norwegische Fonds zählt ohnehin zu den größten Anteilseignern des Unternehmens.
Die Transaktion unterstreicht eine Trendwende am britischen Immobilienmarkt. Während börsennotierte Immobilienunternehmen zuletzt mit Abschlägen zum Buchwert gehandelt wurden – ausgelöst durch die Zinswende und eine nachlassende Investitionsbereitschaft institutioneller Anleger –, fließt nun wieder Kapital in hochwertige Lagen.
Shaftesbury-CEO Ian Hawksworth sieht in dem Deal ein Zeichen für steigendes Vertrauen privater Investoren: „Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass Kapital gezielt in erstklassige Immobilien fließt – und das oft mit einer Prämie gegenüber den Börsenbewertungen.“
Die steigenden Mieten im West End haben zuletzt den Wert des gesamten 5-Milliarden-Pfund-Portfolios von Shaftesbury um 4,5 Prozent nach oben getrieben. 2024 erlebte das Unternehmen mit über einer Million Besuchern täglich zu Spitzenzeiten das geschäftigste Weihnachtsgeschäft aller Zeiten.
Mit dem Erlös aus der Transaktion will Shaftesbury seine Schuldenlast senken, bestehende Objekte modernisieren und gezielt weitere Immobilien in seinem Kerngebiet erwerben.

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