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Nvidia-Boom: Warum Ibiden der geheime König der KI-Revolution ist
Die künstliche Intelligenz ist der Motor der technologischen Zukunft, und Nvidia liefert mit seinen fortschrittlichen GPUs das Herzstück. Doch im Schatten des Silicon-Valley-Giganten gibt es einen stillen Helden: Ibiden Co.
Der 112 Jahre alte japanische Zulieferer ist der führende Hersteller von Chip-Substraten, die in Nvidias KI-Chips zum Einsatz kommen. Diese Substrate sind weit mehr als nur eine Verbindung zwischen Chip und Platine – sie sind der Schlüssel, um die massiven Rechenleistungen der KI-Prozessoren überhaupt möglich zu machen. „Unsere Kunden kaufen alles, was wir produzieren können“, sagt Ibiden-CEO Koji Kawashima.
Doch der Druck wächst. Der Bau einer neuen Fabrik in Japans Gifu-Präfektur ist bereits im Gange. Die Produktion soll Ende 2025 mit 25 % Kapazität starten und bis März 2026 auf 50 % gesteigert werden. Aber selbst das reicht nicht. „Unsere Kunden machen sich Sorgen“, erklärt Kawashima, „sie fragen bereits nach der nächsten Investition.“
Eine Partnerschaft, die Geschichte schrieb
Ibiden hat nicht nur Nvidia auf seiner Kundenliste. Intel, AMD, Samsung und TSMC gehören ebenfalls dazu. Doch die Beziehung zu Intel ist besonders: In den 1990er Jahren wartete Kawashima tagtäglich vor der Zentrale in Santa Clara, um Feedback direkt von Ingenieuren zu bekommen. Eine Partnerschaft, die Ibiden groß machte – damals generierte Intel bis zu 80 % von Ibidens Substratumsätzen.
Heute hat sich dieses Verhältnis gewandelt. Intel steht nur noch für 30 % der Einnahmen. „Intel hat uns großgezogen und Türen geöffnet“, sagt Kawashima, betont jedoch: „Intel wird immer ein wichtiger Kunde bleiben.“
Die Herausforderung des Wachstums
Während die Nachfrage für KI-Server-Komponenten explodiert, schwächelt der Markt für allgemeine Server. Die Abhängigkeit von Intel sowie der Aktienkurs, der 2024 um 40 % gefallen ist, zeigen die Herausforderungen des Unternehmens. Doch Analysten sind optimistisch: „Ibiden ist der einzige Anbieter, der Nvidia-Substrate in dieser Qualität und Stückzahl liefern kann“, sagt Toyo-Securities-Analyst Hideki Yasuda.
Das Geheimnis? Eine Kombination aus technologischer Führerschaft und perfektionierter Produktion. Selbst taiwanesische Konkurrenten wie Unimicron haben Schwierigkeiten, diese Standards zu erreichen.
Der Blick nach vorn
Ibiden ist nicht nur Nvidia ausgeliefert. Das Unternehmen bereitet sich darauf vor, auch für Konkurrenten wie Marvell, Broadcom und die Inhouse-Chips von Google und Microsoft zu produzieren. „Das Design bleibt ähnlich, wir können uns anpassen“, erklärt Kawashima.
Der Wettlauf um die KI-Krone hat gerade erst begonnen – und Ibiden sitzt mit am Steuer.