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Nvidia setzt auf US-Produktion – Milliardeninvestition zur Sicherung der Lieferkette


Nvidia will in den kommenden vier Jahren Hunderte Milliarden Dollar in die Produktion von Chips und Elektronik in den USA investieren. Mit dieser Entscheidung reagiert das Unternehmen auf die protektionistische Handelspolitik der Trump-Regierung und die geopolitischen Spannungen mit China.
„Insgesamt werden wir in den nächsten vier Jahren wahrscheinlich Elektronik im Wert von einer halben Billion Dollar beschaffen“, sagte Nvidia-CEO Jensen Huang in einem Interview mit der Financial Times. „Und ich denke, dass wir problemlos mehrere Hundert Milliarden davon hier in den USA fertigen lassen können.“
Die Ankündigung ist Teil eines größeren Trends: Auch Apple und andere Tech-Giganten haben umfangreiche Investitionspläne für die US-Produktion vorgestellt. Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), der wichtigste Auftragsfertiger von Nvidia, kündigte erst kürzlich ein 100-Milliarden-Dollar-Projekt für neue Chipfabriken in Arizona an.
Nvidia, bislang stark von TSMCs hochmodernen Produktionsstätten in Taiwan abhängig, setzt damit auf eine diversifizierte Lieferkette. „Die Investitionen von TSMC in den USA bedeuten einen erheblichen Schritt nach vorn für unsere Versorgungssicherheit“, erklärte Huang. Die Risiken durch geopolitische Spannungen und Naturkatastrophen in Taiwan würden so reduziert.
Neben den strukturellen Veränderungen der Lieferkette äußerte sich Huang auch zur wachsenden Bedrohung durch den chinesischen Technologiekonzern Huawei. Dessen Ascend-Chips gewännen zunehmend an Bedeutung im Bereich Künstliche Intelligenz.
„Huawei ist das mit Abstand beeindruckendste Technologieunternehmen in China“, sagte Huang. „Sie haben jeden Markt, in den sie eingetreten sind, dominiert.“
Die von den USA verhängten Exportkontrollen für Hochleistungsprozessoren hätten Huawei nicht daran gehindert, weiter Marktanteile zu gewinnen. „Wir können nicht davon ausgehen, dass sie keine Rolle spielen werden“, warnte Huang.
Die einzige US-Firma, die theoretisch Chips auf dem technologischen Niveau von Nvidia produzieren könnte, ist Intel. Doch das Unternehmen kämpft mit Problemen in seiner Foundry-Sparte. Erst letzte Woche wurde mit Lip-Bu Tan ein neuer CEO ernannt.
Huang ließ offen, ob Nvidia auf Intels US-Chipfertigung setzen würde: „Wir bewerten ihre Foundry-Technologie regelmäßig und prüfen auch ihre Packaging-Dienstleistungen.“ Er betonte jedoch die strategische Bedeutung des Unternehmens: „Der Erfolg und das Wohlergehen von Intel sind wichtig.“
Mit den geplanten Investitionen in die US-Produktion positioniert sich Nvidia klar gegen Risiken durch Handelsbarrieren und Abhängigkeiten in Asien – ein Kurs, der auch für die gesamte Branche richtungsweisend sein dürfte.

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