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Nvidia verliert fast 600 Mrd. USD an Marktwert nach „AI-Sputnik-Moment“ aus China


Technologieaktien gerieten am Montag unter massiven Druck, nachdem das chinesische KI-Start-up DeepSeek mit einer beeindruckenden Weiterentwicklung aufwartete, die offenbar mit deutlich weniger Rechenleistung als bei US-Wettbewerbern erreicht wurde.
Die Aktien von Nvidia, einem der Hauptprofiteure des Booms bei KI-Chips, fielen um fast 17 Prozent und löschten damit knapp 600 Milliarden USD an Marktwert aus – ein Rekordverlust für ein Unternehmen.
DeepSeek veröffentlichte vergangene Woche sein neuestes Large-Language-Modell, das ähnliche Leistungen wie die Modelle von OpenAI zeigte. Dabei beansprucht das Unternehmen, mit einem Bruchteil der Nvidia-Chips auszukommen. Venture-Capital-Investor Marc Andreessen bezeichnete dies als den „AI-Sputnik-Moment“, in Anspielung auf den sowjetischen Erfolg bei der ersten Satellitenmission, die die USA schockierte.
Die Nachricht löste einen Ausverkauf an den Märkten aus: Der Nasdaq Composite Index verlor 3,1 Prozent, der S&P 500 sank um 1,5 Prozent. Nvidia sowie andere Chip-Hersteller wie Broadcom und ASML gehörten zu den größten Verlierern. Siemens Energy fiel um 20 Prozent, während Schneider Electric 9,5 Prozent nachgab.
Einige Analysten und Forscher stellten jedoch die Nachhaltigkeit der DeepSeek-Ergebnisse infrage. Bernstein-Analysten bezeichneten die Behauptung, „China habe OpenAI für 5 Mio. USD dupliziert“, als „kategorisch falsch“. Zudem vermuteten einige Experten, dass DeepSeek möglicherweise Modelle von OpenAI genutzt habe, um eigene Kosten zu senken.
Nvidia-CEO Jensen Huang und Broadcoms Hock Tan hatten noch kürzlich prognostiziert, dass der Bau neuer Datenzentren das Jahrzehnt über dominieren werde. Dennoch zeigt die Marktreaktion, wie verletzlich der aktuelle KI-Boom ist.
DeepSeek, gegründet von Hedgefonds-Manager Liang Wenfeng, veröffentlichte ein detailliertes Papier, das die effiziente Entwicklung eines Large-Language-Modells beschreibt. Der Erfolg des Start-ups verdeutlicht, dass China trotz US-Restriktionen wie dem Exportverbot für die neuesten Nvidia-Chips Fortschritte erzielt. „China hat nicht stillgestanden, selbst unter Sanktionen“, bemerkte Mitul Kotecha von Barclays.
Einige Analysten argumentierten, dass Effizienzsteigerungen letztlich positiv für KI-Chiphersteller sein könnten. „Die Senkung von Trainingskosten ermöglicht eine breitere Skalierung und Verbreitung von KI“, so Dylan Patel von SemiAnalysis.

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