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Peking setzt auf US-Konzerne als Brückenbauer im Handelskonflikt mit Washington


Mitten im eskalierenden Zollstreit zwischen Washington und Peking setzt die chinesische Regierung verstärkt auf die diplomatische Schiene – und vertraut dabei auf die wirtschaftliche Verflechtung mit US-Großkonzernen. Vizepremier He Lifeng traf sich in Peking mit Spitzenmanagern von Apple, Pfizer, Mastercard und Eli Lilly, um Vertrauen zu schaffen und neue Investitionen in Aussicht zu stellen. China wolle „das Geschäftsumfeld weiter verbessern und multinationale Unternehmen willkommen heißen“, hieß es aus dem Handelsministerium.
Nur einen Tag zuvor hatte Ministerpräsident Li Qiang einen Besuch des republikanischen US-Senators Steve Daines empfangen – begleitet von einer hochkarätigen Wirtschaftsdelegation, darunter Führungskräfte von Qualcomm, Boeing und erneut Pfizer. Der Besuch fand im Anschluss an ein Wirtschaftstreffen in der Hauptstadt statt und war der erste eines US-Spitzenpolitikers seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus.
Trump hatte bereits kurz nach Amtsantritt neue Zölle auf Importe aus China verhängt und damit einen neuen Handelskonflikt losgetreten. Peking versucht nun, über den direkten Draht zu US-Konzernen den politischen Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen – in der Hoffnung, wirtschaftliche Interessen könnten zu einem Deeskalationssignal an die US-Regierung werden.
Chinesische Beamte setzen auf pragmatische Gesprächspartner aus der amerikanischen Wirtschaft, deren globale Lieferketten, Absatzmärkte und Investitionen von einem weiter eskalierenden Konflikt massiv betroffen wären. Dass Daines – Senator aus dem exportorientierten Bundesstaat Montana – den ersten symbolträchtigen Besuch absolviert, deutet auf ein strategisches Kalkül in Washington wie in Peking hin: Ökonomischer Pragmatismus soll politische Spannungen abfedern.

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