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Pfizer-Chef warnt vor Gesundheitsrisiken durch Trumps neuen Gesundheitsminister


Albert Bourla zeigt sich besorgt über die Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. zum US-Gesundheitsminister – und warnt vor den Folgen für die Impfbereitschaft. Trotz einer moderateren Rhetorik des langjährigen Impfkritikers hält der Pfizer-Chef dessen Aussagen für problematisch.
Die Bestätigung von Robert F. Kennedy Jr. als neuer US-Gesundheitsminister steht unmittelbar bevor. Trotz parteipolitischer Spannungen stimmte der Finanzausschuss des US-Senats entlang der Parteilinien für seine Ernennung, sodass eine Mehrheit im Senat wahrscheinlich ist. Kennedy, ein bekannter Impfgegner, hatte sich während der Anhörungen zurückhaltender als in der Vergangenheit gezeigt, aber die klare wissenschaftliche Erkenntnis, dass es keinen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus gibt, nicht vollständig anerkannt.
„Ich hätte mir gewünscht, dass er klar sagt, dass die Daten eindeutig sind – wie es 99,9 Prozent der Wissenschaftler tun“, sagte Pfizer-CEO Albert Bourla in einem Interview mit der Financial Times. „Aber was er jetzt sagt, ist Tag und Nacht im Vergleich zu seinen früheren Aussagen. Er ging nicht den letzten Schritt – das hat mich enttäuscht.“
Dennoch sieht Bourla keinen unmittelbaren Grund zur Panik. Kennedy habe in den Anhörungen mehrfach betont, dass er die Gesundheitspolitik von Präsident Trump umsetzen werde. Bourla zufolge habe Trump selbst signalisiert, dass er keine Maßnahmen unterstütze, die ein erneutes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung darstellten. „Das Letzte, was der Präsident will, ist eine Gesundheitskrise“, sagte Bourla.
Dennoch bleiben Risiken. Bereits ein geringer Rückgang der Immunitätsrate könne zu neuen Ausbrüchen von Krankheiten wie Masern oder Polio führen. Bourla warnt: „Wenn das US-Gesundheitsministerium anfängt, Zweifel an Impfstoffen zu säen, könnten wir weitere fünf Prozent der Impfbereitschaft verlieren. Aber genau diese fünf bis acht Prozent weniger reichen bereits für eine Epidemie.“
Während Bourla in den vergangenen Monaten mehrfach mit Trump zusammentraf und Pfizer-Management-Treffen in Mar-a-Lago abhielt, bleibt die Unsicherheit über die künftige Gesundheitsstrategie der US-Regierung bestehen. Gleichzeitig kämpft Pfizer mit rückläufigen Covid-Impfstoffverkäufen und investiert massiv in neue Wachstumstreiber. Das Unternehmen meldete für 2024 einen Gesamtumsatz von 63,6 Milliarden US-Dollar und hält an seiner Prognose für 2025 fest, die ein Umsatzniveau zwischen 61 und 64 Milliarden Dollar vorsieht. Ein zentraler Baustein ist die 43-Milliarden-Dollar-Übernahme des Biotech-Unternehmens Seagen zur Stärkung des Krebsmedikamentenportfolios.

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