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Pfizer setzt auf umstrittenen Onkologie-Chef für Forschungsleitung

Pfizer hat Chris Boshoff, den Leiter seiner Onkologie-Sparte, zum neuen Chief Scientific Officer und Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung ernannt. Die Entscheidung wird genau beobachtet, da das Pharmaunternehmen unter Druck von Starboard Value steht, einem aktivistischen Investor mit einem Milliarden-Dollar-Anteil an Pfizer.

Boshoff, der maßgeblich an Pfizers umstrittenem 43-Milliarden-Dollar-Zukauf des Biotechunternehmens Seagen beteiligt war, übernimmt die Rolle ab Anfang 2025. Der südafrikanische Arzt und Forscher tritt die Nachfolge von Mikael Dolsten an, einem langjährigen Vertrauten von CEO Albert Bourla.

Die Ernennung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Bourla, der von Investoren für das Verpuffen von Pfizers Covid-19-Gewinnen in teuren Übernahmen sowie für die enttäuschende Aktienperformance in seiner Amtszeit kritisiert wird. Pfizer hat seit seinem Pandemie-Höchststand 58 Prozent an Marktkapitalisierung verloren und steht aktuell bei 142 Milliarden US-Dollar. Allein in diesem Jahr sank der Aktienkurs um 15,6 Prozent, während der S&P 500 um 24,8 Prozent stieg.

Starboard Value, das im Oktober einen Anteil von einer Milliarde Dollar an Pfizer bekanntgab, hat besonders den Seagen-Deal ins Visier genommen. Laut Starboard trug die Übernahme zu einem Wertverlust von mindestens 20 Milliarden US-Dollar bei. In einer Präsentation auf einer Konferenz im vergangenen Monat hieß es, das Management müsse für seine Kapitalallokation zur Rechenschaft gezogen werden.

Bourla lobte Boshoff in einer Stellungnahme als „idealen Leiter“, um Pfizers F&E-Bereich zu transformieren und eine klarere Strategie zu verfolgen, die die Entwicklung weiterer Blockbuster-Medikamente vorantreibt. Unter Boshoffs Führung sei die Onkologie-Sparte eine der produktivsten Divisionen bei Pfizer geworden.

Boshoff war laut Insidern entscheidend an der Befürwortung der Seagen-Übernahme beteiligt. Während diese Akquisition strategisch auf die Stärkung von Pfizers Onkologie-Geschäft abzielt, wird sie von Kritikern als Beispiel für misslungene Kapitalinvestitionen gesehen.

Roger Dansey, der im Zuge der Seagen-Übernahme zu Pfizer kam, übernimmt interimistisch die Leitung der Onkologie-Sparte. Johanna Bendell, zuvor Leiterin der Onkologie-Forschung und -Entwicklung bei Roche, wird Dansys Rolle als Chief Development Officer in der Onkologie-Sparte übernehmen.

Pfizers Aktienkurs reagierte kaum auf die Ankündigung und stieg im vorbörslichen Handel um weniger als 1 Prozent.

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