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Porsche verliert in China, wächst in Nordamerika – aber die Zölle drohen

Nordamerika wird zur tragenden Säule – doch das Fundament wackelt

Mit einem Absatzplus von 37 Prozent im ersten Quartal 2025 ist Nordamerika zur wichtigsten Absatzregion für Porsche avanciert. Das Comeback ist beachtlich – doch es steht auf unsicherem Grund. Denn der Sportwagenbauer fertigt nicht in den USA. Kommen die von Ex-Präsident Trump angekündigten Importzölle, droht dem Höhenflug ein jähes Ende. Porsche ist komplett auf Importe aus Deutschland und der Slowakei angewiesen.

Während Audi bereits angekündigt hat, seine USA-Exporte zu stoppen und mittelfristig Fertigungskapazitäten vor Ort aufzubauen, bleibt Porsche zurückhaltend. Zwar gelten die Modelle aus Zuffenhausen als weniger preisempfindlich, doch auch sie würden unter den neuen Handelsbedingungen leiden.

China fällt als Kernmarkt zurück – hausgemachte Fehler und harte Konkurrenz

Gleichzeitig rutscht China, einst wichtigster Markt, dramatisch ab: Die Auslieferungen sanken dort im ersten Quartal um 42 Prozent – auf gerade einmal 9500 Fahrzeuge. So schwach war der Jahresauftakt in der Region seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Selbst in Pandemiezeiten konnte Porsche mehr Fahrzeuge absetzen.

Der ruinöse Preiskampf und aggressive lokale Wettbewerber wie Xiaomi setzen dem Premiumhersteller zunehmend zu. Xiaomi war zwar zuletzt nach einem tödlichen Unfall in der öffentlichen Wahrnehmung angeschlagen, bleibt aber ein ernstzunehmender Konkurrent. Verschärft wird die Lage durch eigene Fehlentscheidungen: Trotz sinkender Verkaufszahlen hatte Porsche massiv in neue Verkaufsstellen investiert – inzwischen wird das Händlernetz wieder zurückgebaut.

Management reagiert – doch der Strukturwandel ist schmerzhaft

Die strategischen Versäumnisse haben personelle Konsequenzen: Auf den Wechsel des China-Chefs folgte im Februar der Abgang von Vertriebsvorstand Detlev von Platen. Sein Nachfolger Matthias Becker – bislang für Übersee- und Wachstumsmärkte zuständig – soll nun den Umschwung einleiten. Doch selbst er rechnet mittelfristig nur noch mit 250.000 ausgelieferten Fahrzeugen jährlich – ein Rückgang von bis zu 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Elektrifizierung stockt – Panamera trotzt dem Trend

Trotz steigender E-Anteile in der Flotte – zuletzt 38,5 Prozent – bleibt das erfolgreichste Modell mit 23.555 ausgelieferten Einheiten der Macan, überwiegend vollelektrisch. Interessanterweise erzielte jedoch der Panamera, ein klassischer Verbrenner, das stärkste Wachstum unter den Modellreihen. Der globale Absatz sank insgesamt um acht Prozent auf 71.470 Fahrzeuge.

Porsche-Chef Oliver Blume hatte das Ziel von 80 Prozent elektrifizierten Neuwagen bis 2030 zuletzt als „theoretisch machbar, aber nicht mehr realistisch“ bezeichnet. Auch bei der Rendite muss Porsche kleinere Brötchen backen: Maximal zwölf Prozent Marge erwartet das Management – deutlich entfernt von der früher anvisierten 20-Prozent-Marke.

Fazit ohne Ausklang:
Ein Prestigehersteller auf der Suche nach neuer Balance – zwischen geopolitischem Risiko, hausgemachter Strategiekrise und einem globalen Automarkt im Wandel.

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