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Private-Equity-Riese Triton in der Kritik: Skandale um Unternehmenskultur und Führungsethos

Die Führungskultur bei Triton Partners, einem der bedeutendsten europäischen Private-Equity-Fonds, gerät ins Visier. Berichte über exzessive Partys, grenzüberschreitendes Verhalten und fragwürdigen Umgang mit Compliance werfen ein kritisches Licht auf den schwedischen Finanzinvestor, der Schlüsselindustrien wie die deutsche Rüstungs- und Automobilbranche prägt.

Eine Party im Januar 2022 im österreichischen Zürs sorgte für Aufsehen: Firmengründer Peder Prahl leitete eine Runde „Flaschendrehen“, bei der Mitarbeiter teilweise Hemden und Hosen ablegten. Laut Aussagen von Teilnehmern sei die Stimmung geprägt gewesen von Alkoholkonsum und Gruppenzwang. „Einige fühlten sich unwohl, trauten sich aber nicht, den Raum zu verlassen“, schilderte ein Insider. Ein Video zeigt Prahl mit freiem Oberkörper, Bierflaschen um ihn herum, während er „Sexy! Sexy!“ ruft.

Mehr als ein Dutzend aktueller und ehemaliger Mitarbeitender berichten von einer „toxischen Altherrenkultur“. Ein Mitarbeiter beschrieb die Unternehmenskultur als „eine Mischung aus Scientology und Wolf of Wall Street“.

Als Hauptaktionär des Augsburger Rüstungsunternehmens Renk, das Getriebe für Leopard-Panzer liefert, steht Triton unter besonderer Beobachtung. Kritiker warnen, dass belastendes Material wie Fotos von halbnackten Führungskräften die Erpressbarkeit eines zentralen Akteurs in der deutschen Sicherheitsindustrie erhöhen könnte.

Triton betont, alle Vorwürfe ernst zu nehmen. „Wir handeln verantwortungsbewusst und integer“, erklärte Prahl in einem Schreiben. Doch die Zahl der Berichte über unangemessenes Verhalten und mangelnde Konsequenzen wirft Zweifel auf.

Ein Vorfall im Jahr 2023, bei dem ein Mitarbeiter einer Kollegin bei einer Feier in den Hals gebissen haben soll, wurde zwar untersucht, blieb jedoch ohne drastische Folgen. Die Betroffene lehnte eine Stellungnahme ab, der beschuldigte Mitarbeiter sprach von einem „Bewegungsunfall“.

Auch sexistische Kommentare in internen Chats sind dokumentiert. Ein Manager bezeichnete eine Kollegin als „billig wie ihre Uhr“. Solche Verhaltensweisen, so Insider, seien keine Einzelfälle, sondern Ausdruck systematischer Missstände.

Triton verwaltet über 18 Milliarden Euro Kapital und ist maßgeblich an Unternehmen mit Tausenden Arbeitsplätzen beteiligt. Als einer der wichtigsten europäischen Private-Equity-Fonds unterliegt das Unternehmen einer besonderen Verantwortung. Doch die Berichte werfen die Frage auf, inwieweit die internen Strukturen dieser Verantwortung gerecht werden.

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