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PwC UK startet umfassende Neustrukturierung: 2.700 Mitarbeiter betroffen
PwC UK treibt eine weitreichende Neustrukturierung voran, die rund 2.700 Mitarbeiter und Partner betrifft. Im Zuge dieser Reorganisation wird eine eigenständige „Digital Delivery Unit“ geschaffen, die sich auf technologische Innovationen, künstliche Intelligenz (AI) Engineering, Cloud und Daten konzentrieren soll. Diese Maßnahme ist Teil der strategischen Vision des Unternehmens, die Position als führende Beratungsfirma zu festigen.
Laura Hinton, Managing Partner von PwC UK, informierte die Belegschaft in einem vorab aufgenommenen Video über die geplanten Änderungen. „Diese Umstrukturierung soll unser Geschäft vereinfachen und Doppelungen abbauen“, erklärte Hinton. „Durch die Schaffung von sechs neuen Teams innerhalb der Consulting-, Deals-, Risk- und Tax-Praktiken wollen wir Skaleneffekte erzielen und unsere Marktpräsenz stärken.“
Die Umstrukturierung ist die größte interne Neuausrichtung bei PwC UK seit Jahren und spiegelt den branchenweiten Trend der Big Four wider, sich an die sich wandelnden Kundenbedürfnisse anzupassen. Insbesondere der Ausbau der AI-Beratung wird als lukratives Wachstumsfeld gesehen. Die Umstellung wird für etwa zehn Prozent der Belegschaft eine Neuordnung der Teamstrukturen bedeuten, was innerhalb professioneller Dienstleistungsunternehmen oft zu internen Positionskämpfen führen kann.
Trotz der umfassenden Änderungen betont PwC, dass keine weiteren Stellenabbrüche geplant sind. Die „Digital Delivery Unit“ soll 900 Technologen integrieren und über die verschiedenen Servicebereiche hinweg agieren. „Diese Pläne sind noch in der Entwicklung, aber wir möchten transparent kommunizieren und alle Beteiligten frühzeitig einbeziehen“, sagte Hinton.
Die Neustrukturierung folgt auf einen schwierigen Zeitraum für die Branche, in dem PwC einen Rückgang der durchschnittlichen Partnergehälter meldete, bedingt durch verlangsamtes Umsatzwachstum, gestiegene Kosten und Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Auch Deloitte, ein weiterer Big Four Anbieter, verzeichnete ähnliche Herausforderungen.
Neben den internen Veränderungen bestätigt der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Götz Wiese, dass PwC keine Pläne zur Veräußerung seiner Beratungsabteilung Strategy& habe. „Gerüchte über einen Verkauf sind unbegründet und entbehren jeder Grundlage“, stellte Wiese klar.