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PwC verzögert Auszahlungen an ausgeschiedene Partner – Nachwirkungen des Evergrande-Skandals belasten China-Geschäft

PricewaterhouseCoopers hat die Auszahlung von Eigenkapitalanteilen an kürzlich ausgeschiedene Partner in Hongkong und Festlandchina verschoben. Damit reagiert die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf die finanziellen Folgen ihrer langjährigen Tätigkeit als Auditor für den kollabierten Immobilienentwickler Evergrande.

Normalerweise erhalten ausgeschiedene Equity Partner einen erheblichen Teil ihres eingebrachten Kapitals innerhalb weniger Monate nach dem Ausscheiden – nun wurde diese Praxis auf unbestimmte Zeit gestreckt. Betroffen sind laut mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Personen zahlreiche ehemalige Partner, nicht nur solche, die direkt mit Evergrande befasst waren.

PwC steht unter erheblichem finanziellen Druck. Im Nachgang des Evergrande-Skandals wurde das Unternehmen von den chinesischen Behörden mit einer Geldstrafe von umgerechnet 62 Millionen US-Dollar belegt und für sechs Monate vom Prüfwesen auf dem Festland ausgeschlossen. Begründet wurde dies mit dem Vorwurf, PwC habe Bilanzbetrug „gedeckt oder sogar begünstigt“. Seitdem haben mehrere große chinesische Mandanten zu Konkurrenzgesellschaften gewechselt.

Zudem droht eine Klage durch die Evergrande-Liquidatoren, deren genaue finanzielle Tragweite noch unklar ist. PwC selbst verweigerte jeglichen Kommentar.

Die verzögerten Rückzahlungen dienen nach Angaben eines ehemaligen Partners dem Zweck, „ausreichende Liquidität vorzuhalten“. Der Rückkauf der Partneranteile erfolgt laut Gesellschaftsvertrag zum Nominalwert – bislang wurden dabei bis zu 40 Prozent des letzten Jahreseinkommens ausgezahlt. Für einige Senior Partner geht es um Beträge in Millionenhöhe (in Hongkong-Dollar).

Parallel zur Krise kam es zu einem personellen Aderlass: Seit Mitte 2023 haben mehr als 60 Partner PwC China verlassen – die größte Abwanderung innerhalb eines halben Jahrzehnts. Ein weiterer Rückschlag ist die gesetzliche Vorgabe in China, dass Unternehmen mit Staatsbeteiligung und börsennotierte Firmen keine Wirtschaftsprüfer engagieren dürfen, die in den vergangenen drei Jahren sanktioniert wurden.

PwC hatte sich 2023 von Evergrande als Auditor zurückgezogen. Kurz darauf warf Peking dem Konzern und seinem Gründer Hui Ka Yan vor, in den Jahren 2019 und 2020 Umsätze in Höhe von rund 80 Milliarden US-Dollar manipuliert zu haben.

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