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Ringen mit dem tödlichsten Krebs – Biontech und Biotechbranche setzen auf neue Ansätze gegen Pankreaskarzinome


Der Markt für Bauchspeicheldrüsenkrebs-Medikamente steht vor einem Umbruch – und Unternehmen wie Biontech, Revolution Medicines und Novartis positionieren sich mit innovativen Ansätzen für eine der tödlichsten Krebsarten der Welt. Mit Überlebensraten von nur rund elf Prozent nach fünf Jahren zählt das Pankreaskarzinom zu den aggressivsten Tumoren. Jetzt verdichten sich die Anzeichen, dass medizinischer Fortschritt greifbar wird – und mit ihm ein potenzieller Milliardenmarkt.
Laut Prognosen von Fortune Business Insights könnte der Markt für Pankreaskrebstherapien bis 2032 auf rund elf Milliarden Dollar anwachsen. Biontech will mit seiner individualisierten mRNA-Impfstoffplattform hier eine Schlüsselrolle spielen. In laufenden Phase-2-Studien wird ein patientenspezifischer Impfstoff getestet, der das Immunsystem gezielt auf Merkmale des Tumors schärfen soll. Erste Ergebnisse sind vielversprechend, doch die Therapie bleibt komplex und vor allem in Frühstadien erfolgversprechend.
Ein weiterer Hoffnungsträger ist die Adressierung der KRAS-Mutation, die bei über 90 Prozent der Pankreastumoren vorliegt. Lange als „undruggable“ eingestuft, zeigen neue Substanzen nun klinische Wirkung. Revolution Medicines testet derzeit ein KRAS-G12D-Inhibitor in Phase 3 – ein potenzieller Blockbuster, auch für andere Krebsarten. Auch Bristol Myers Squibb verschafft sich mit der Übernahme von Mirati Zugang zu entsprechenden Molekülen.
Zudem gewinnen Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) an Bedeutung. Unternehmen wie AstraZeneca und Daiichi Sankyo testen derzeit Substanzen, die Chemotherapie gezielt in Krebszellen schleusen – mit reduzierten Nebenwirkungen. Für Pankreas- und Magenkrebs laufen erste Studien.
Ein vierter Ansatz kommt aus der Nuklearmedizin: Novartis untersucht in Phase-1-Studien Radioliganden, die über das häufig vorkommende FAP-Protein Strahlung direkt in das Tumorgewebe transportieren. Ziel ist, die dichte Tumorumgebung zu zerstören, um andere Therapien wirksamer zu machen.
Klar ist: Der „eine Durchbruch“ wird ausbleiben. Doch die Kombination aus gezielten Mutationsblockern, personalisierter Immuntherapie und neuer Diagnostik könnte den Wendepunkt markieren. Was bislang als kaum therapierbar galt, rückt nun ins Zentrum medizinischer und unternehmerischer Ambitionen – mit langfristigen Chancen für Patienten und Investoren.

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