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Rückeroberung in China – westliche Autobauer setzen auf lokale Entwicklung und Partnerschaften

Auf der Automesse in Shanghai wollen westliche Hersteller demonstrieren, dass sie technologisch zur chinesischen Konkurrenz aufgeschlossen haben. Nachdem Volkswagen, Toyota und Mercedes-Benz in den vergangenen Jahren massiv Marktanteile an Geely, BYD und Co. verloren haben, setzen sie nun auf „in China für China“-Strategien – mit lokal entwickelter Software, neuen Partnerschaften und stärkerer Autonomie für chinesische Einheiten.

Mercedes-Benz bringt in diesem Jahr das vollelektrische CLA-Modell nach China, ausgestattet mit einem zentralen Betriebssystem, das gemeinsam mit lokalen Teams entwickelt wurde. Neben längerer Reichweite soll der Wagen durch kürzere Ladezeiten und verbesserte autonome Fahrfunktionen überzeugen. „Es wird ein Wettlauf um Zahlen – und wir sind ganz vorne dabei“, sagte Magnus Östberg, Chief Software Officer bei Mercedes.

BMW geht einen ähnlichen Weg: Die neue Elektro-Plattform „Neue Klasse“ wird ab 2025 in China gefertigt – gemeinsam mit Technologiepartnern wie Huawei und Alibaba. Auch Audi zeigt auf der Messe mit einem Modell seiner neuen Submarke erstmals ein China-only-Fahrzeug ohne Vier-Ringe-Logo. Die Plattform stammt aus einer Kooperation mit dem chinesischen Konzern SAIC und richtet sich gezielt an junge, urbane Käufer.

Die Dringlichkeit ist hoch. Laut Daten der Beratung Automobility sank der Marktanteil westlicher Hersteller in China im Vergleich zu 2020 von 64 auf 31 Prozent. BYD und Geely verdrängten VW als meistverkaufte Marke. Inzwischen entfallen 45 Prozent der chinesischen Neuwagenverkäufe auf Elektroautos und Plug-in-Hybride.

In vielen Fällen kehren sich die Rollen um. Wo früher westliche Joint Ventures die Technik lieferten, stellen heute chinesische Partner die Fahrzeugarchitektur. So basiert der Toyota bZ3X, ein SUV für rund 15.000 Dollar, auf der Plattform des Staatskonzerns GAC – mit mehr als 40 Prozent Gleichteilen zum Aion V. Auch der Mazda EZ-6 nutzt den E-Antrieb seines chinesischen Partners Changan.

Toyota hat die Zeichen der Zeit erkannt: Der weltgrößte Autobauer überträgt seinem China-Team mehr Verantwortung, inklusive Entwicklungsentscheidungen. „Statt Japaner für Chinesen bauen nun Chinesen für Chinesen“, sagte CFO Yoichi Miyazaki. Für die Premiummarke Lexus behält Toyota hingegen die Kontrolle – in Shanghai entsteht ein neues Werk für Elektroautos und Batterien, vollständig im Eigentum des Konzerns.

UBS-Analyst Paul Gong fasst den Wandel zusammen: „Chinas Autokäufer setzen neue Standards. Wer mithalten will, muss sich anpassen – nicht nur technisch, sondern auch kulturell.“ Die Auto Shanghai wird so zum Lackmustest für die neue Generation westlich-chinesischer Modelle.

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