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RWE unter Druck: Elliott fordert höhere Rückkäufe – Krebber signalisiert Spielraum ab 2025


Mit einem Forderungskatalog an die Adresse von Vorstandschef Markus Krebber hat sich der aktivistische Hedgefonds Elliott Management nun auch bei RWE zu Wort gemeldet. Das US-Investmenthaus, das rund 5 Prozent an dem Essener Energiekonzern hält, drängt auf eine „deutlich erhöhte und beschleunigte“ Ausweitung des derzeit laufenden Aktienrückkaufprogramms in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Ziel sei es, der „anhaltenden Unterbewertung“ entgegenzuwirken, so Elliott am Montag.
Die Bewertung spricht eine klare Sprache: RWE wird mit dem 6,1-Fachen des erwarteten EBITDA für 2025 gehandelt – rund 30 Prozent unter dem Durchschnitt vergleichbarer europäischer Versorger mit Fokus auf Erneuerbare. Vieles von dem, was Investoren lange Zeit an dem Unternehmen störte, ist allerdings bereits in der Umsetzung – oder zumindest auf dem Weg dorthin.
So wurde etwa der Ausstieg aus der Braunkohle für 2030 festgeschrieben – ein überfälliger Schritt, um die Positionierung als Produzent von Gas- und Ökostrom glaubhaft zu verankern. Auch die überambitionierten Investitionspläne des Konzerns wurden im November deutlich zurückgefahren. Von ursprünglich 55 Milliarden Euro, die bis 2030 in grüne Technologien fließen sollten, sollen nun 10 Milliarden eingespart werden.
Die zentrale Frage für Investoren bleibt damit: Wie geht RWE künftig mit freiem Kapital um? Zum Geschäftsjahresabschluss vergangene Woche blieb das Management vage. Zwar wurde die Kürzung der Investitionen kommuniziert, ein klares Bekenntnis zu höheren Rückflüssen an Aktionäre blieb aber aus.
Krebber verwies darauf, dass 2024 noch 7 Milliarden Euro für Investitionen vorgesehen seien. Erst ab dem kommenden Jahr gebe es mehr Flexibilität bei der Kapitalallokation. Zudem könnten durch geplante Desinvestitionen zusätzliche Spielräume entstehen.
Elliott dürfte dennoch auf konkrete Zusagen drängen – und das nicht ohne Grund. Sobald die Aussicht auf substanzielle Kapitalrückflüsse einmal im Raum steht, erwarten Anleger ein klares Signal. Krebber könnte gut beraten sein, das Tempo bei Rückkäufen zumindest schrittweise zu erhöhen, um die Initiative zurückzugewinnen und die Diskussion auf seine Agenda zu lenken.

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