Ticker
SAP verlängert mit CEO Christian Klein – Stabilität im Vorstand, Umbruch im Aufsichtsrat


Der Softwarekonzern SAP setzt auf Verlässlichkeit an der Unternehmensspitze: Vorstandschef Christian Klein bleibt bis 2030 im Amt, wie der Konzern am Montag bekanntgab. Damit verlängert SAP den ursprünglich bis 2028 laufenden Vertrag des 45-jährigen Betriebswirts frühzeitig um zwei Jahre. Auch Finanzchef Dominik Asam erhält eine Vertragsverlängerung – allerdings auf eigenen Wunsch zunächst nur bis 2028 statt der üblichen drei Jahre.
Die Personalentscheidungen erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem sich ein größerer Umbruch im Aufsichtsrat ankündigt. Der derzeitige Vorsitzende Pekka Ala-Pietilä, der als Übergangslösung galt, wird 2027 abtreten. Bereits fest steht, dass dann René Obermann, ehemaliger Telekom-Chef und heutiger Aufsichtsratsvorsitzender von Airbus, das Gremium übernehmen soll. Strategische Weichenstellungen an der Konzernspitze dürfte er damit frühestens 2029 beeinflussen.
SAP stärkt mit dem Schritt insbesondere die Position von Klein, der intern längst als alternativlos gilt. Schon 2023 hatte der Aufsichtsrat dem CEO eine entscheidende Rolle bei strittigen Entscheidungen eingeräumt: In Pattsituationen zählt seither seine Stimme doppelt. Zugleich wurde Klein formell vom Sprecher zum Vorstandsvorsitzenden befördert – ein symbolischer, aber machtpolitisch bedeutsamer Schritt.
Seit einer Strukturreform Anfang 2024 berichten zahlreiche Topmanager direkt an Klein. Dazu zählen unter anderem Technologiechef Philipp Herzig, der den KI-Bereich verantwortet, sowie die Vertriebsleiter Jan Gilg und Emmanuel Raptopoulos. Diese Neuordnung unterstreicht, wie stark SAP den Konzern mittlerweile um die Person Kleins organisiert hat.
Klein ist ein Eigengewächs: Er stammt aus der Region um den Hauptsitz in Walldorf, begann bei SAP als Schülerpraktikant, absolvierte ein duales Studium im Haus und stieg über verschiedene Stationen – darunter als CFO der Tochter SuccessFactors – kontinuierlich auf. 2019 rückte er als COO in den Vorstand auf, wo er zunächst interne Prozesse und Portfoliostrukturen konsolidierte.
Seine Berufung zum alleinigen CEO erfolgte 2020, nachdem das Co-Chef-Modell mit Jennifer Morgan aufgrund strategischer Differenzen gescheitert war. Seither fokussiert Klein SAP konsequent auf das Cloud-Geschäft. Trotz anfänglicher Kursverluste verhalf ihm die neue Ausrichtung langfristig zu Rückendeckung – die SAP-Aktie legte seither um rund 150 Prozent zu.
Mit der jetzt fixierten Führungsriege setzt SAP auf Stabilität im operativen Geschäft – ein bewusster Kontrapunkt zur absehbaren Neuordnung im Aufsichtsrat.

Bei Nachrichten von Eulerpool handelt es sich um extern erstellte Tickermeldungen. Ihre Einbettung erfolgt automatisch. Sie werden von uns nicht überprüft oder bearbeitet.
