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Silver Lake verhandelt um Altera-Mehrheit: Intel sucht strategischen Partner für Spezial-Chipgeschäft


Intel steht kurz vor der Teilveräußerung seiner Altera-Sparte an die US-Beteiligungsgesellschaft Silver Lake. Damit will der Chipriese nicht nur frisches Kapital generieren, sondern zugleich die Bedingungen für einen endgültigen Ausstieg aus dem FPGA-Geschäft (Field Programmable Gate Array) vorbereiten. Altera war 2015 für rund 17 Mrd. US-Dollar übernommen worden, gehört heute aber nicht mehr zu den Kernfeldern der in Schwierigkeiten geratenen Intel-Gruppe.
Laut Personen mit Kenntnis der Vorgänge wurden zunächst mehrere Wettbewerber und Finanzinvestoren angesprochen. Dabei kristallisierte sich Silver Lake als bevorzugter Käufer heraus, da die Private-Equity-Gesellschaft bereits über tiefgehende Erfahrung in der Sanierung großer Technologie-Assets verfügt — etwa bei Dell — und im Halbleiterumfeld stark investiert ist. Ein Vertrag, der in einer frühen Phase steht, könnte Intel Milliarden US-Dollar zuführen und eine klare Wertperspektive für Altera eröffnen.
Die Abspaltungspläne gewinnen an Relevanz vor dem Hintergrund, dass US-Präsident Donald Trump eine engere Verflechtung von Intel mit Taiwans TSMC sondiert. Ein solcher Schritt würde dem Branchenprimus weitere Impulse geben, allerdings auch den geopolitischen Druck erhöhen. Zuletzt hatten Gerüchte über mögliche Übernahmen durch Broadcom oder Qualcomm den Aktienkurs von Intel angeheizt: Am Dienstag stieg er um 16 Prozent, genährt von Spekulationen um eine umfassende Neustrukturierung.
Intel hatte 2024 eine Kostenoffensive gestartet, nachdem sich massive Verluste im Foundry-Geschäft abgezeichnet hatten. Chef-Finanzvorstand und Interims-Co-CEO David Zinsner kündigte daraufhin Stellenstreichungen und den Ausstieg aus Randaktivitäten an. Auch Pat Gelsinger, der bis Dezember den Posten des CEOs bekleidete, verließ das Unternehmen. Angesichts dessen, dass Intel als einziger US-Konzern noch in der Lage ist, Spitzenchips herzustellen, rücken solche Entwicklungen zunehmend in den Fokus der nationalen Sicherheitspolitik.

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