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SoftBanks Milliardenwette auf KI: Masayoshi Son setzt auf Datenzentren als neues Wachstumsmodell


Masayoshi Son wagt seine bislang ambitionierteste Wette: SoftBank investiert massiv in künstliche Intelligenz und setzt dabei auf eine groß angelegte Infrastrukturstrategie. Das 500 Milliarden US-Dollar schwere Projekt Stargate soll durch den Aufbau riesiger Rechenzentren stabile Einnahmequellen in Cloud Computing, KI-Modelltraining und Lizenzierung erschließen.
Die Risiken sind erheblich. SoftBanks neueste Quartalszahlen unterstreichen die Herausforderung: Das Unternehmen verzeichnete einen Nettoverlust von ¥369,2 Mrd. (2,4 Mrd. US-Dollar), nachdem es im Vorjahresquartal noch einen Gewinn von ¥950 Mrd. ausgewiesen hatte. Besonders die Vision Funds, die einst als Wachstumsmaschine galten, belasteten das Ergebnis mit einem Verlust von ¥352,7 Mrd. – ein Beleg für die Volatilität des techlastigen Portfolios.
Der Einstieg in die KI-Infrastruktur ist kapitalintensiv, mit langen Entwicklungszyklen und einem hart umkämpften Markt. Amazon und Google haben bereits eine dominante Position, was SoftBank unter Druck setzt, schnell Skaleneffekte zu erreichen. Zudem entstehen hohe Kosten, bevor nennenswerte Umsätze fließen.
Doch Son geht diesmal vorsichtiger vor. Stargate wird als Projektfinanzierung strukturiert, wobei externe Investoren einen Großteil des Risikos tragen. SoftBank selbst wird voraussichtlich nur 10 bis 20 Prozent Eigenkapital beisteuern – ein deutlicher Kontrast zu früheren, risikoreicheren Engagements wie WeWork, bei dem der Konzern tief in die eigene Kasse greifen musste.
Die Investoren zeigen Vertrauen: SoftBanks Aktien sind seit August um mehr als 50 Prozent gestiegen. Zudem kündigte das Unternehmen am Mittwoch an, dass das erste Stargate-Projekt bereits im laufenden Geschäftsjahr umgesetzt wird – möglicherweise ein Zeichen für eine beschleunigte Monetarisierung der KI-Infrastruktur. Doch in einem hochspekulativen Markt wird sich erst zeigen müssen, ob Son den richtigen Zeitpunkt erwischt hat.

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