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Super Micro Computer verzögert Jahresergebnisse nach Rücktritt von EY – Aktienkurs bricht ein
Der US-amerikanische Serverhersteller Super Micro Computer musste am Mittwoch bekanntgeben, dass Ernst & Young (EY) als Wirtschaftsprüfer zurücktritt. Diese Ankündigung führte zu einem drastischen Kurssturz von über 30 %, wodurch die Marktkapitalisierung des Unternehmens um etwa 8 Milliarden US-Dollar auf rund 20 Milliarden US-Dollar sank.
EY teilte in einem Einreichungsschreiben bei der Securities and Exchange Commission mit, dass der Rücktritt auf „Informationen zurückzuführen ist, die kürzlich ans Licht gekommen sind und dazu geführt haben, dass EY nicht mehr auf die Darstellungen des Managements und des Prüfungsausschusses vertrauen kann.“ Im Juli hatte EY bereits Bedenken hinsichtlich der Governance, Transparenz und Vollständigkeit der Kommunikation mit dem Prüfungsausschuss geäußert.
Super Micro hatte im August 2023 angekündigt, die Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das Fiskaljahr 2024 zu verzögern, nachdem ein Short-Seller Berichte über mögliche Bilanzmanipulationen veröffentlicht hatte. Diese Entwicklung erfolgte, nachdem EY erst im letzten Jahr von Deloitte, dem bisherigen Prüfer, übernommen worden war.
Trotz des Rücktritts von EY betonte Super Micro, dass die laufende Überprüfung der internen Kontrollen und Governance-Strukturen – geleitet von der Anwaltskanzlei Cooley und der forensischen Buchhaltungsfirma Secretariat Advisors – keinen Einfluss auf die operative Geschäftsentwicklung habe. „Wir erwarten derzeit keine Neufassung unserer Finanzergebnisse“, erklärte das Unternehmen. Zudem arbeite man intensiv an der Auswahl eines neuen Wirtschaftsprüfers.
Die Kursverluste spiegeln die Unsicherheit der Investoren wider, insbesondere angesichts der starken Abhängigkeit von Schlüsselpartnern wie Nvidia. Seit Anfang 2023 hatte die Aktie von Super Micro einen enormen Zuwachs von über 1.000 % erlebt, bevor sie seit März rund zwei Drittel ihres Wertes verlor. Diese Volatilität ist Teil eines breiteren Trends im Bereich der KI-Infrastruktur, wo Unternehmen durch massive Investitionen und wettbewerbsintensive Märkte stark schwanken.
Analysten verweisen darauf, dass der Rücktritt von EY ein Zeichen für tieferliegende Probleme im Unternehmen sein könnte, während gleichzeitig die Nachfrage nach Serverlösungen im KI-Bereich weiterhin robust bleibt. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Super Micro ein wichtiger Akteur im globalen Markt für KI-Infrastruktur, unterstützt durch strategische Partnerschaften und eine starke Positionierung im schnell wachsenden Segment.