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Tesla-Aktie taumelt: Zollschock, Absatzkrise und Musk im politischen Kreuzfeuer


Mit einem Kursrutsch von bis zu zehn Prozent eröffnete die Tesla-Aktie am Montag den US-Handel – und setzte damit den jüngsten Abwärtstrend ungebremst fort. Seit dem Rekordhoch im Dezember hat der Wert der Aktie inzwischen rund 50 Prozent eingebüßt. Ein Kursniveau von unter 220 Dollar bedeutet nicht nur eine symbolische Niederlage, sondern auch einen fundamentalen Vertrauensverlust – und das trotz optimistischer Aussagen wie der von Handelsminister Howard Lutnick, der noch im März versicherte, die Aktie würde nie wieder unter 235 Dollar fallen.
Die Gründe für den Absturz sind vielschichtig, doch eine Entwicklung dominiert: Die von Donald Trump angekündigten Importzölle, die nahezu sämtliche Einfuhren mit mindestens zehn Prozent belasten sollen, entziehen Tesla den Boden. Seit der Ankündigung sind die Aktien um 22 Prozent gefallen – und die Unsicherheit wächst, wie andere Länder reagieren werden. China, Teslas zweitgrößter Markt, reagierte prompt: 34 Prozent Aufschlag auf US-Produkte, inklusive E-Autos.
Analyst Daniel Ives von Wedbush Securities war lange einer der lautesten Tesla-Befürworter. Doch nun senkt er sein Kursziel um über 40 Prozent – von 550 auf 315 US-Dollar – und spricht offen von einer nicht mehr tragbaren Situation: „Tesla ist weltweit zu einem politischen Symbol geworden.“ Besonders in Europa verliere das Unternehmen durch Musks politische Eskapaden potenziell bis zu 20 Prozent seiner Kunden. Ives sieht klaren Handlungsbedarf: Musk müsse sich als CEO endlich wieder aufs Geschäft konzentrieren.
Tatsächlich zeigt sich der politische Schatten längst in den Zahlen: Im ersten Quartal lieferte Tesla nur noch 337.000 Fahrzeuge aus – ein Minus von 13 Prozent zum Vorjahresquartal und der stärkste Rückgang in der Unternehmensgeschichte. Der Absatzschwund ist dabei nicht nur Folge makroökonomischer Spannungen, sondern zunehmend auch der Person Elon Musk.
Sein politisches Engagement, insbesondere die öffentliche Nähe zu Donald Trump und die teils offene Unterstützung der AfD in Deutschland, hat das Image Teslas beschädigt. In den USA gaben 36 Prozent der Befragten einer landesweiten Umfrage an, keinen Tesla kaufen zu wollen – wegen Musk persönlich.
Dass viele Investoren sich eine Abkehr vom umstrittenen CEO wünschen, zeigte sich vergangene Woche: Nach Gerüchten über einen möglichen Rückzug Musks stieg der Aktienkurs erstmals seit Wochen wieder deutlich. Ein deutliches Zeichen – nicht nur für die Börse, sondern auch für die Zukunft von Tesla.

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