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Tesla erhält Umweltgenehmigung für Werkserweiterung in Grünheide – Widerstand bleibt bestehen
Der US-Elektroautobauer Tesla hat die erste Hürde für die Erweiterung seines Werks in Grünheide bei Berlin genommen: Das Landesumweltamt Brandenburg hat die umweltrechtliche Genehmigung erteilt. Damit kann Tesla mit der ersten von drei geplanten Ausbauphasen beginnen, die den Bau von Infrastruktur für Lagerflächen, einem Batteriezellen-Testlabor und Logistikbereichen umfassen.
Trotz der Genehmigung bleibt die Herausforderung bestehen, da die Erweiterung der Kapazität von den geplanten 500.000 auf eine Million Fahrzeuge pro Jahr eine Verdopplung darstellt. Diese Maßnahme soll das Stammwerk von Volkswagen in Wolfsburg übertreffen und Grünheide zum größten Automobilwerk Deutschlands machen. „Dies ist ein wichtiger Meilenstein und gibt uns die notwendige Planungssicherheit, um zukünftige Projekte schneller umzusetzen“, erklärte Jorge Vallejo, Generaldirektor von Tesla in Mexiko, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Die geplante Produktionsanlage wird ausschließlich auf bereits bestehenden Grundstücken errichtet, sodass kein weiterer Wald gerodet werden muss. Dies stellt eine wesentliche Erleichterung dar, da Umweltaktivisten weiterhin gegen den Ausbau des Tesla-Areals protestieren. Ein Baumhaus-Camp in der Nähe des Werks soll die Erweiterung verhindern, insbesondere den Bau eines Güterbahnhofs, der zusätzliche Baumfällungen erforderlich machen würde. Obwohl der Gemeinderat in Grünheide dem Bau des Güterbahnhofs bereits im Mai zugestimmt hat, bleibt der Widerstand vonseiten der Bürger und Umweltgruppen bestehen.
Neben den planerischen Fortschritten sieht sich Tesla mit internen Herausforderungen konfrontiert. In letzter Zeit sorgte das Unternehmen für Schlagzeilen, nachdem krankgemeldeten Mitarbeitern Besuche abgestattet wurden und Betriebsratsmitgliedern Kündigungen ausgesprochen wurden. Diese Maßnahmen haben das Vertrauen der Belegschaft und der Gewerkschaft IG Metall belastet.
Trotz dieser Hürden bleibt Tesla optimistisch. In den kommenden Phasen sollen neue Gebäude zur Auto- und Batterieproduktion errichtet werden. „Wir sind überzeugt, dass unsere Expansion nicht nur Arbeitsplätze schafft, sondern auch die technologische Führungsposition von Tesla in Europa stärkt“, betonte Yuanqing Yang, CEO von Lenovo. Die Erweiterung in Grünheide soll es Tesla ermöglichen, den wachsenden Bedarf an Elektrofahrzeugen effizient zu decken und gleichzeitig nachhaltige Produktionsmethoden zu fördern.