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Tesla übertrifft Erwartungen im dritten Quartal und setzt ambitionierte Ziele für autonome Fahrzeuge
Tesla hat im dritten Quartal 2024 die Erwartungen der Analysten übertroffen und beeindruckende finanzielle Ergebnisse vorgelegt. Der Elektroautohersteller, unter der Führung von Elon Musk, meldete einen Gewinn von 0,72 US-Dollar pro Aktie, deutlich über den prognostizierten 0,596 US-Dollar. Insgesamt stieg der Jahresgewinn um 17 Prozent auf etwa 2,17 Milliarden US-Dollar, während die Einnahmen um acht Prozent auf rund 25,2 Milliarden US-Dollar zunahmen.
Trotz der Umsatzsteigerung lag der Gesamterlös leicht unter den Erwartungen der Märkte, die bei durchschnittlich 25,4 Milliarden US-Dollar lagen. Ein signifikanter Teil des Umsatzes stammt aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten an Hersteller von Verbrennungsmotoren. Im Kerngeschäft mit Elektrofahrzeugen verzeichnete Tesla einen moderaten Umsatzanstieg von zwei Prozent auf etwa 20 Milliarden US-Dollar.
Elon Musk bekräftigte die Ambitionen des Unternehmens, Tesla zum Marktführer im Bereich autonomes Fahren zu machen. „Wir planen, bis 2026 jährlich bis zu vier Millionen Cybercab-Robotaxis zu produzieren“, kündigte Musk an. Diese Fahrzeuge sollen ausschließlich mit Kameras ausgestattet werden, um die Kosten im Vergleich zu teuren Lidar-Systemen zu senken. Experten äußerten jedoch Skepsis hinsichtlich der Zuverlässigkeit dieser Technologie, während Konkurrenten wie Waymo bereits Fortschritte mit vollautonomen Fahrten in mehreren US-Städten vorweisen können.
Zusätzlich plant Tesla für 2025 die Einführung eines kostengünstigeren Modells, das das Absatzwachstum erheblich steigern soll, vorausgesetzt, die wirtschaftlichen Bedingungen bleiben stabil. Im dritten Quartal stiegen die Fahrzeugauslieferungen um sechs Prozent, wobei die günstigeren Modelle 3 und Y den Großteil der Verkäufe ausmachten. Der neue Cybertruck erreichte Platz drei der meistverkauften E-Fahrzeuge in den USA, ohne dass genaue Verkaufszahlen veröffentlicht wurden.
Die Bruttomargen im Automobilbereich und das wachsende Energiespeichergeschäft bleiben jedoch Unsicherheitsfaktoren für Investoren. Trotz eines starken Wachstums im Energiespeichersegment, das um über 70 Prozent auf etwa 2,4 Milliarden US-Dollar stieg und eine Bruttomarge von 30,5 Prozent erreichte, äußerten Analysten Bedenken hinsichtlich der Margenentwicklung. RBC-Analyst Narayan riet zur Vorsicht, da Tesla in den letzten Quartalen ähnliche Wachstumsversprechen gemacht habe.
Die Aktien von Tesla reagierten zunächst positiv auf die guten Quartalsergebnisse und stiegen nach der Bekanntgabe um fast 22 Prozent. Am darauffolgenden Tag legten die Aktien weiter zu, was den besten Zweitagesgewinn seit Februar 2020 darstellte. Trotz dieser Erfolge blieben Anleger bei einigen Themen vorsichtig. Die erwarteten Margensenkungen im nächsten Quartal aufgrund von Preisnachlässen und Sonderaktionen könnten die finanzielle Performance belasten. Zudem vermuten Analysten, dass das geplante kostengünstigere Modell eher eine abgespeckte Version eines bestehenden Modells als eine völlige Neuentwicklung sein könnte.
Theresa Gabaldon, Professorin an der George Washington University Law School, betonte: „Die Fähigkeit von Tesla, nachhaltiges Wachstum zu sichern, hängt stark von der erfolgreichen Umsetzung seiner ambitionierten Projekte und der Stabilität der Bruttomargen ab.“ Die durchschnittliche Bewertung der Tesla-Aktie von Wall Street-Experten liegt bei einer Kursziel von 207,83 US-Dollar, was einer Veränderung von minus 22,79 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs entspricht.
Am Montag schloss die Tesla-Aktie an der NASDAQ um 2,48 Prozent niedriger bei 262,51 US-Dollar, nachdem sie am Freitag noch um 3,34 Prozent gestiegen war.