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Traditionelle Antriebe bleiben wichtig: Autobauer investieren stärker in Verbrenner und Hybride angesichts schleppender E-Mobilität


Mehrere große Autokonzerne setzen trotz verstärkter Elektrifizierungspläne wieder deutlicher auf klassische Verbrennungsmotoren und Hybridmodelle. GM, Porsche, BMW und Mercedes-Benz haben in den vergangenen Wochen neue oder überarbeitete konventionelle Baureihen angekündigt – als Reaktion auf zögerliche E-Auto-Nachfrage und hohe Entwicklungskosten. Dabei deuten Daten der Marktanalysten von S&P Global Mobility auf einen Anstieg bei neu vorgestellten Benzin- und Hybridfahrzeugen: 205 reine Verbrenner und 116 Hybride sollen 2025 auf den Markt kommen, was einem Plus von neun beziehungsweise 43 Prozent gegenüber 2024 entspricht.
Der Schritt unterstreicht die schwierige Balance zwischen anhaltenden Profiten aus Verbrennungsmotoren und den massiven Investitionen in Elektroautos, die noch oft niedrige Renditen abwerfen. Daimler-Konzern Mercedes-Benz verzeichnet etwa rückläufige Gewinnspannen, weshalb CEO Ola Källenius weitere ICE-Modelle bis 2027 plant. Porsche, dessen Absatz des E-Sportwagens Taycan um 49 Prozent einbrach, nimmt sein künftiges E-Portfolio unter die Lupe und investiert vorerst 800 Mio. Euro in Verbrenner- und Hybrid-Entwicklungen. Auch BMW und Volkswagen rechnen mit späterer E-Massenmarkt-Reife. GM wiederum strafft sein US-Elektroprogramm, nachdem Präsident Donald Trump Steueranreize für E-Autos gekürzt hatte.
Trotz ambitionierter Emissionsziele in Europa und drohendem Verbrenner-Verkaufsverbot ab 2035 bleibt das Ausbleiben höherer E-Absatzzahlen ein Problem. Autobauer verhandeln teils um flexiblere Regularien und scheuen sich laut Branchenexperten, auf das lukrative ICE-Segment zu verzichten. „Wir bewegen uns schnell beim Elektroauto, aber wir drosseln das Geschäft mit dem Verbrenner nicht“, sagte Renault-Chef Luca de Meo. Renault, Volvo Cars, Mercedes-Benz und andere haben ihre Gewinnprognosen angesichts steigender Kosten zuletzt gesenkt – was den hybriden Zwischenschritt zum profitablen Standbein macht. Eine dominierende Rolle für E-Fahrzeuge, so die Hersteller, werde vermutlich länger dauern als ursprünglich geplant.

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