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Trotz Trumps Zolloffensive: US-Konsumenten zeigen sich ausgabefreudig – Banken schlagen vorerst keine Alarmglocken


Während die Verbraucherstimmung nach der sogenannten „Liberation Day“-Rede von US-Präsident Donald Trump im April deutlich eingebrochen ist, zeigen sich die Ausgaben amerikanischer Haushalte bislang bemerkenswert robust. Bank of America, Citigroup und JPMorgan Chase berichten übereinstimmend von einem Anstieg der Kredit- und Debitkartenumsätze im ersten Quartal – ausgerechnet in einer Phase wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit.
Laut Bank of America stieg der Konzerngewinn im ersten Quartal um 11 % auf 7,4 Milliarden US-Dollar, der Umsatz legte um 6 % auf 27,37 Milliarden US-Dollar zu. Getrieben wurde das Wachstum insbesondere von der Markets-Sparte und dem Wealth Management. Die Quote säumiger Kredite ging im Vergleich zum Vorquartal leicht zurück.
CFO Alastair Borthwick betonte, dass sich die Konsumenten trotz der Turbulenzen an den Märkten weiterhin ausgabefreudig zeigten. „Das Verbraucherverhalten bleibt bislang stabil – und das ist das Fundament der US-Wirtschaft“, erklärte er in einem Pressegespräch. Auch nach Quartalsende seien keine markanten Rückgänge beim Ausgabeverhalten zu beobachten gewesen.
JPMorgan merkte an, dass ein Teil der Käufe möglicherweise vorgezogen wurde – aus Sorge vor bald steigenden Preisen infolge der neuen Zölle. Der S&P 500 hatte bis Ende März bereits deutliche Verluste verzeichnet, getrieben von Unsicherheit über die weitere handelspolitische Agenda der Regierung. Dennoch sehen die Großbanken aktuell keinen akuten Handlungsbedarf, ihre Rückstellungen für Kreditausfälle substanziell zu erhöhen.
Gleichzeitig hat sich die Verbraucherstimmung laut einer viel beachteten Umfrage im April spürbar verschlechtert – ein Kontrast, der die Widerstandskraft der US-Konjunktur unterstreicht, aber auch Raum für Unsicherheiten lässt. Sollten sich die Zölle in den kommenden Monaten spürbar in den Verbraucherpreisen niederschlagen, dürfte sich dieser Balanceakt nicht unbegrenzt fortsetzen lassen.

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