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Trump erhöht Druck auf Kiew: US-Präsident drängt Ukraine zur Anerkennung russischer Kontrolle über Krim


US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj scharf kritisiert und ihn für die stockenden Friedensverhandlungen mit Russland verantwortlich gemacht. Auslöser war Selenskyjs Weigerung, die russische Annexion der Krim formell anzuerkennen. Diese Haltung, so Trump am Mittwoch auf Truth Social, sei „sehr schädlich“ für die Gespräche. Die Ukraine könne entweder „jetzt Frieden schließen oder noch drei Jahre kämpfen, bevor sie das ganze Land verliert“.
Trump betonte, die Krim sei „vor Jahren verloren gegangen“ und daher „kein Diskussionsthema mehr“. Später erklärte er, Russland sei verhandlungsbereit, während Selenskyj sich als der schwierigere Verhandlungspartner erwiesen habe. Die Aussagen fielen nur Tage, nachdem Washington einen Friedensvorschlag skizziert hatte, der eine Anerkennung russischer Kontrolle über die Krim und Teile der besetzten ostukrainischen Regionen vorsieht.
Zuvor hatte Selenskyj in Kiew erneut betont, dass eine juristische Anerkennung der Annexion für die Ukraine „nicht infrage“ komme. Laut ukrainischem Verfassungsrecht sei die Krim Teil des Staatsgebiets. Trumps Äußerungen markieren eine Kehrtwende: Noch vor Kurzem hatte er Selenskyj als Verhinderer eines Friedensplans beschuldigt, nun wirft er Putin vor, das Gesprächsklima zu vergiften, insbesondere durch Zweifel an Selenskyjs Legitimität.
Derweil berichtete das ukrainische Militär von neuen russischen Drohnenangriffen, während Selenskyjs Stabschef Andrij Jermak Moskau weiterhin ein reines Interesse an Zerstörung vorwarf.
Ein hochrangiger US-Offizieller hatte zuvor durchblicken lassen, dass Trump Sekundärsanktionen gegen Länder verhängen wolle, die russisches Öl kaufen, falls kein Waffenstillstand zustande kommt. Ein solcher Schritt würde vor allem China, Indien und EU-Staaten wie Italien und Spanien betreffen.
Währenddessen versuchten Großbritannien, Frankreich und Deutschland beim Londoner Treffen mit ukrainischen Vertretern, ein mögliches Verhandlungsfenster auszuloten. Zwar blieb US-Sondergesandter Steve Witkoff der Konferenz fern, dennoch bekräftigte Selenskyj auf Telegram die Hoffnung auf einen „dauerhaften Frieden“ — unter Einhaltung der ukrainischen Verfassung.
Hinter den Kulissen wird deutlich: Washingtons Position verhärtet sich, europäische Partner fürchten, dass Kiew unter wachsenden Druck gerät, territoriale Zugeständnisse zu machen. Auch wenn Selenskyj laut Insidern bereit ist, eine De-facto-Kontrolle Russlands über Teile des Ostens zu akzeptieren, lehnt er eine formelle Anerkennung ab — insbesondere, um das Völkerrecht und die regelbasierte internationale Ordnung nicht zu unterminieren.

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