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Trump eskaliert Handelskonflikt mit 25-Prozent-Autozoll – Hersteller und Märkte reagieren mit Kurseinbrüchen


US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch angekündigt, ab dem 2. April einen pauschalen Importzoll von 25 Prozent auf ausländische Autos und Autoteile zu erheben. Die Maßnahme markiert einen radikalen Bruch mit der bisherigen Handelspolitik gegenüber den wichtigsten Partnern der USA – und sendet Schockwellen durch die globale Automobilindustrie.
Die neuen Zölle betreffen sowohl komplette Fahrzeuge als auch Komponenten wie Motoren, Getriebe, Antriebsstränge und elektrische Systeme. Laut einem von der Regierung veröffentlichten Faktenblatt gelten die Abgaben zusätzlich zu bestehenden Importzöllen. Fahrzeuge, die unter die Bedingungen des USMCA-Abkommens (United States-Mexico-Canada Agreement) fallen, werden zumindest teilweise verschont – jedoch nur, wenn sie exakt kalkulierte Quoten nicht-amerikanischen Ursprungs unterschreiten.
Trump begründete die Maßnahme mit nationaler Sicherheit und der Notwendigkeit, die inländische Industrie zu schützen: „Wenn du dein Auto in den USA baust, gibt es keinen Zoll.“ Die Regierung beruft sich dabei auf ein Gesetz aus dem Jahr 1962, das Zölle erlaubt, wenn zentrale Industriezweige in ihrer Existenz gefährdet sind.
Die Reaktionen aus Wirtschaft und Politik ließen nicht lange auf sich warten. Die Aktienkurse großer US-Hersteller wie General Motors, Ford und Stellantis gaben im nachbörslichen Handel um bis zu sieben Prozent nach. Auch japanische Autobauer wie Mazda, Subaru, Toyota und Nissan verzeichneten zum Handelsstart in Asien teils deutliche Kursverluste. Japan hatte 2024 Fahrzeuge im Wert von 40 Milliarden Dollar in die USA exportiert.
Die wirtschaftlichen Folgen reichen weit über Unternehmensbilanzen hinaus. Fast die Hälfte aller in den USA verkauften Autos sind Importe, wobei selbst lokal produzierte Fahrzeuge im Schnitt zu 60 Prozent aus importierten Teilen bestehen. Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research warnt vor weitreichenden Auswirkungen: „Ein dauerhafter 25-Prozent-Zoll auf Autoteile würde binnen Wochen das Geschäftsmodell vieler Hersteller infrage stellen.“
Am stärksten betroffen ist Mexiko. 2024 wurden rund 2,77 Millionen Fahrzeuge von dort in die USA geliefert – größtenteils zollfrei. Die Autoindustrie beschäftigt direkt etwa eine Million Menschen und steuert vier Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Der kanadische Premierminister Mark Carney kündigte als Reaktion auf die US-Zölle Gegenmaßnahmen an und versprach staatliche Hilfen für betroffene Unternehmen.
Auch aus Europa kommt scharfe Kritik. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, man werde die Maßnahme analysieren und weiterhin nach verhandelten Lösungen suchen – ohne die wirtschaftlichen Interessen der Union aus dem Blick zu verlieren.
Einzig die US-Gewerkschaft United Auto Workers begrüßte Trumps Vorstoß. Präsident Shawn Fain erklärte: „Der Abstieg der Autoindustrie beginnt mit dem Ende kaputter Handelsabkommen.“
Die neue Zollrunde reiht sich ein in eine Serie wirtschaftspolitischer Maßnahmen seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus. Zuvor hatte er bereits 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte sowie zusätzliche 20 Prozent auf sämtliche Warenimporte aus China erhoben. Am Dienstag verkündete er zudem Strafzölle auf alle Importe aus Ländern, die venezolanisches Öl kaufen – ein Schritt, der insbesondere China, Indien und mehrere EU-Staaten treffen dürfte.

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