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Trump plant flächendeckende Zollerhöhung – Wirtschaftsakteure stehen unter Strom

Der Handelskonflikt steht vor einer neuen Eskalation. Noch vor Ablauf der selbst gesetzten Frist am Mittwoch prüft die US-Regierung ein umfassendes Zollpaket, das nahezu alle Handelspartner mit Abgaben von bis zu 20 % treffen könnte. Präsident Trump drängt auf eine harte Gangart – einfach, flächendeckend, aggressiv. Hinter den Kulissen laufen die Gespräche auf Hochtouren: Entweder einheitliche Tarife gegen sämtliche Länder mit Handelsüberschuss gegenüber den USA oder – zurück zum Ursprung – ein pauschaler Zoll für alle Importe.

In vertraulichen Runden forderte Trump zuletzt wiederholt eine „big and simple“-Lösung. Der Entwurf, der ihm bereits am Dienstag vorgelegt werden soll, könnte sowohl sektorale Maßnahmen – etwa auf kritische Rohstoffe – als auch flächendeckende Tarife kombinieren. Die Rede ist von einem „sauberen Satz“ pro Land. Das Ziel: Einnahmen steigern, Handelsdefizite korrigieren, US-Produktion stärken.

Die Debatte spaltet das Regierungslager. Während Kevin Hassett, Leiter des National Economic Council, einen reciprocal tariff bevorzugt – also spiegelbildliche Zollhöhen im Verhältnis zum Partnerland – gewinnt die Idee eines universellen Zollsatzes wieder an Gewicht. Die Argumentation: Mit einem einfachen System lassen sich sowohl Einnahmen generieren als auch politische Signale setzen. Die Republikaner im Kongress sehen darin zusätzlich ein Mittel, um Steuerpläne gegenzufinanzieren.

Rechtlich stützt sich das Vorhaben auf das International Emergency Economic Powers Act (IEEPA). Ein heikler Schritt. Denn das Gesetz wurde ursprünglich geschaffen, um wirtschaftliche Sanktionen gegen feindlich gesinnte Staaten zu ermöglichen. Trumps Anwendung auf Handelspartner wie Kanada und Mexiko sorgt bereits für juristische Bedenken. Demokraten wollen die expansive Auslegung angreifen – am Dienstag ist ein entsprechender Senatsbeschluss angesetzt.

Die Wirtschaft reagiert mit Unsicherheit. Besonders hart betroffen: die Automobilbranche. Ein Vertreter eines ausländischen Herstellers sagte, man wisse nicht, wie die neuen Zölle abgewickelt werden sollen – oder wann sie in Kraft treten. Zulieferer wurden angewiesen, vorerst keine drastischen Schritte zu unternehmen. Die Volatilität sei zu hoch, die Informationslage zu dünn. Laut Morgan Stanley könnten die Fahrzeugpreise in den USA im Schnitt um bis zu 12 % steigen.

Trump selbst bleibt unbeeindruckt. Er sagte am Wochenende, höhere Preise für Importwagen seien ihm „völlig egal“. Im Gegenteil: „Wenn ausländische Autos teurer werden, kaufen die Leute amerikanische“, so der Präsident. Dass er US-Hersteller Anfang März telefonisch dazu gedrängt habe, ihre Preise trotz Zöllen nicht anzuheben, dementierte er – entgegen Aussagen mehrerer CEO.

Der Rückhalt in der Bevölkerung ist brüchig. Trump wurde mit dem Versprechen gewählt, das Leben günstiger zu machen. Nun drohen steigende Kosten. Oppositionsführer warnen: „Americans will pay more.“ Senator Mark Warner sprach von einem „verfehlten Kurs“, der Märkte verunsichere und keine Lösung für strukturelle Probleme biete.

Die Autoindustrie spürt die Nervosität deutlich. Glenn Stevens Jr. vom Branchenverband MichAuto brachte es auf den Punkt: „Wir haben mit Veränderungen gerechnet – aber nicht mit dieser Geschwindigkeit und Wucht.“

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