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Trump verhängt flächendeckende Importzölle – US-Wirtschaft vor neuen Belastungen

Mit einer pauschalen Importabgabe von zehn Prozent auf alle Waren hat US-Präsident Donald Trump am Mittwoch die bislang umfassendste Neuordnung der amerikanischen Handelspolitik seit dem Zweiten Weltkrieg angekündigt. Für zahlreiche Länder gelten sogar deutlich höhere Sätze: So wird China mit einem Aufschlag von 34 Prozent belegt, Europa mit 20 und Japan mit 24 Prozent. Die Maßnahme tritt am 5. April in Kraft, länderspezifische Aufschläge folgen ab dem 9. April. Zusätzlich greift ab dem 3. April ein separater Zoll von 25 Prozent auf ausländische Autos.

Trump begründet die Neuausrichtung mit dem Ziel, die US-Industrie zu stärken, den Handelsbilanzüberschuss zu verbessern und die Staatsverschuldung zu senken. Die neue Regelung sieht sogenannte „discounted reciprocal tariffs“ vor – also Zollsätze, die etwa der Hälfte derer entsprechen, die andere Länder auf US-Exporte erheben. Besonders hart trifft es neben China auch Länder wie Vietnam (46 %), Sri Lanka (44 %) und Laos (48 %).

In der Praxis bedeuten die neuen Tarife, dass US-Firmen ab sofort auf alle importierten Güter zusätzliche Kosten entrichten müssen – von mexikanischem Frühstücksgetreide bis hin zu deutschen Mittelklassewagen. Zwar zahlen zunächst die Importeure, doch die wirtschaftliche Last dürfte sich entlang der Wertschöpfungskette verlagern. Unternehmen werden steigende Einstandskosten vielfach an Endverbraucher weitergeben.

Schon jetzt warnen Ökonomen vor einer inflationsverstärkenden Wirkung. Laut BlueBay Asset Management könnten die Maßnahmen die US-Inflation um rund einen Prozentpunkt erhöhen. Gleichzeitig dürfte das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 1,5 Prozent sinken. Eine Rezession sei zwar nicht zwingend, die Risiken für Konsum und Unternehmensinvestitionen nähmen jedoch spürbar zu. Die Ankündigung sorgte bereits für Kursverluste an den US-Börsen.

Auch der Automobilsektor reagiert nervös. Hersteller und Zulieferer gehen laut Morgan Stanley davon aus, dass Fahrzeugpreise infolge der Zölle um bis zu zwölf Prozent steigen könnten. In anderen Konsumbereichen wie Flugreisen oder Einzelhandel zeigen sich erste Anzeichen rückläufiger Nachfrage.

Trumps wirtschaftspolitische Strategie setzt gezielt auf Zollpolitik als Druckmittel – zuletzt auch zur Durchsetzung politischer Ziele. Nach der Androhung von Zöllen auf Kanada und Mexiko sagten beide Länder zu, schärfere Maßnahmen gegen Migration und Drogenschmuggel zu ergreifen. Für viele Anhänger Trumps bleibt der Zollkurs populär. Für Unternehmen und Verbraucher beginnt dagegen eine Phase wachsender Unsicherheit.

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