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Trump verschärft Zollpolitik: Druck statt Dialog als neue Handelsstrategie


In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, Punkt sechs Uhr deutscher Zeit, trat in den USA eine neue Zollwelle in Kraft. Rund 90 Länder sind betroffen – mit Abgaben zwischen zehn und fünfzig Prozent. Für die Europäische Union gilt ab sofort ein Aufschlag von 20 Prozent. Besonders drastisch traf es China: Die Strafzölle wurden in letzter Minute auf 104 Prozent erhöht.
„Bis sie einen Deal mit uns machen, bleibt es dabei“, sagte Präsident Donald Trump am Rande eines Galadiners in Washington. Die Botschaft ist eindeutig: Die USA setzen nicht auf Kompromisse, sondern auf maximale Hebelwirkung. In Kürze sollen sogar bisher ausgenommene Produkte wie Pharmazeutika unter die Regelung fallen.
Wirtschaftlich unterfüttert ist das kaum. Trump behauptet zwar, die USA nähmen „täglich zwei Milliarden Dollar“ durch die neuen Zölle ein, doch belastbare Zahlen liefert er nicht. Ökonomen und Großbanken warnen derweil vor einem drohenden globalen Abschwung.
Gleichzeitig kokettiert Trump mit der Vorstellung, gar keine Gespräche führen zu müssen. „Wir wollen nicht unbedingt mit ihnen Geschäfte machen“, so der Präsident, der seine Haltung mit einem selbstsicheren „I know what the hell I’m doing“ untermauert. Ein Rückkanal bleibt dennoch bestehen: 70 Nationen hätten bereits Kontakt zum Weißen Haus aufgenommen, erklärte Finanzminister Scott Bessent – darunter auch Japan und Italien.
Die Börsen reagierten zunächst erleichtert auf die vage Aussicht auf Verhandlungen. Doch Trump selbst dämpfte die Erwartungen. Zwar sei der Präsident laut Sprecherin Karoline Leavitt grundsätzlich gesprächsbereit, jedoch nur unter der Prämisse, dass daraus „gute Deals für amerikanische Arbeiter“ entstünden.
Dass innerhalb der eigenen Partei Unruhe herrscht, zeigt sich ebenfalls: Republikanische Abgeordnete warnen offen vor den Folgen für Kleinunternehmer und Landwirte. Trump jedoch bleibt dabei – er sehe in den Zöllen einen „legendären Erfolg“ und prognostiziert seiner Partei einen „Erdrutschsieg“ bei den Kongresswahlen 2026.
Die Tonlage ist gesetzt, die Fronten klar: Wer einen Deal will, muss liefern – auf Trumps Bedingungen.

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