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Trump-Zölle treffen Chinas Industrie – Exporte brechen ein, Wirtschaftsdaten alarmieren


Chinas Industrie zeigt erstmals klare Verschleißspuren unter dem Gewicht der neuen US-Zölle: Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel im April auf 49 Punkte – ein Niveau, das auf eine schrumpfende Aktivität hinweist. Im März hatte der Wert noch bei 50,5 gelegen. Besonders alarmierend: Der Teilindex für neue Exportaufträge stürzte auf 44,7 ab – der tiefste Stand seit Dezember 2022.
Präsident Donald Trump hatte chinesische Importe zuletzt mit Sonderzöllen von bis zu 145 % belegt – mit dem Ziel, Handelsungleichgewichte abzubauen und industrielle Produktion zurück in die USA zu holen. China ist von der 90-tägigen Aussetzung der neuen Maßnahmen ausdrücklich ausgenommen. Für US-Importeure bedeuten die abrupten Aufschläge massive Preissteigerungen, viele Aufträge wurden storniert oder auf Eis gelegt.
Die Folgen sind nicht nur auf dem Papier sichtbar. Chinas Produktionsbetriebe berichten von massiven Einbrüchen, auch in Sektoren, die bislang als exportstabil galten. Exporte machten im vergangenen Jahr rund ein Drittel des Wachstums aus. Goldman Sachs schätzt, dass bis zu 20 Millionen Industriearbeitsplätze in China direkt vom US-Markt abhängen. Die Regierung in Peking hat angekündigt, den Staatskonsum hochzufahren und die Kreditaufnahme zu erhöhen – dennoch haben Ökonomen ihre Wachstumsprognosen reihenweise gekappt.
Capital Economics rechnet für 2025 nur noch mit 3,5 % Wachstum – weit entfernt von Pekings offiziellem Ziel von 5 %. Zwar sei der Rückgang laut Analysten teilweise stimmungsgetrieben, die Tendenz aber eindeutig: Der Druck auf Chinas Wachstum nimmt zu.
Zugleich verschärft sich die geopolitische Rhetorik. Staatschef Xi Jinping lehnt jede Konzession strikt ab. Offizielle Kanäle betonen, man werde „niemals vor Washington niederknien“. China antwortet mit Gegenmaßnahmen: Zölle auf US-Waren steigen auf teils über 100 %, strategische Rohstoffe für Batterien und Hightech-Anwendungen werden im Export begrenzt.
Trump selbst zielt unterdessen auch auf enge US-Partner: Geplante Zölle auf Stahl, Aluminium, Automobile und künftig auch Pharma- und Halbleiterprodukte betreffen nicht nur China. Die Handelspolitik der USA hat das globale Liefernetzwerk in Schieflage gebracht – das zeigen rückläufige Exportzahlen aus Japan und Südkorea ebenso wie kollabierende Frachtdaten zwischen den USA und China.
Der Internationale Währungsfonds warnte jüngst vor spürbaren Folgen für das weltweite Wachstum. Doch substantielle Gespräche zwischen Washington und Peking bleiben aus – zu groß ist das Misstrauen, zu unklar der politische Spielraum. Die wirtschaftlichen Kosten steigen – auf beiden Seiten.

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