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US-Aktien im Rückwärtsgang – „Exceptionalism“-Erzählung verliert an Strahlkraft

Die US-Börsen verzeichnen ihr schwächstes Quartal seit mindestens 23 Jahren. Besonders stark betroffen: der Nasdaq, der seit Mitte Dezember 14 % verloren hat – deutlich im Korrekturbereich. Auch der S&P 500 liegt mit einem Minus von 7,8 % spürbar im roten Bereich. Im Zentrum der Kursverluste steht die Auflösung einer Überbewertung, gespeist aus der Erzählung amerikanischer Einzigartigkeit und befeuert von der Euphorie rund um Artificial Intelligence.

Im Vergleich dazu zeigt sich Europa robuster. Der DAX legte seit Mitte Dezember um 13,8 % zu, der CAC 40 um 11 %. Auch der britische FTSE 100 (+6,9 %) und Japans Topix (+4,8 %) hielten sich solide. Besonders der deutsche Aktienmarkt profitiert von wachstumsfördernden fiskalpolitischen Impulsen. Während andere Märkte Aufholpotenzial entfalten, zeigt sich: Die globale Schieflage ist diesmal „Made in USA“.

Ein klarer Indikator für den überzeichneten US-Markt: Die Entwicklung taiwanesischer Aktien. Der dortige Leitindex, stark abhängig von TSMC und dem AI-Thema, ist seit Juli 2024 um 17 % gefallen – und bestätigt damit die These eines globalen KI-Korrekturschubs, ausgelöst von überzogenen Erwartungen.

Trump wird zunehmend als Katalysator des Umbruchs wahrgenommen. Am 2. April – dem von ihm selbst ausgerufenen „Liberation Day“ – könnten neue US-Zölle gegen eine breite Gruppe von Handelspartnern verkündet werden. Anleger befürchten, dass das Einzige, wovon sie befreit werden, ihre bisherigen Buchgewinne sind. Die Nervosität ist spürbar. Viele hatten auf marktfreundlichere Töne gehofft – nun wächst die Unsicherheit.

Das Narrativ der „US-Exceptionalism“ steht auf dem Prüfstand. Die Idee, dass US-Technologiewerte quasi unabhängig von globalen Risiken unbegrenzt wachsen könnten, wirkt zunehmend brüchig. Bewertungsniveaus, die auf „perfektes Wachstum“ gepreist waren, werden nun an reale geopolitische und fiskalische Risiken angepasst. Die Konsequenz: Eine Rückkehr zu global ausgewogeneren Bewertungen.

Für langfristige Anleger ist das ein Signal zur Neujustierung. Regionen wie Europa, die lange als träge galten, rücken verstärkt in den Fokus – nicht weil sie plötzlich dynamischer wären, sondern weil die Bewertung inzwischen wieder stimmt.

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