Setze dich mit uns in Verbindung

GEWINNERmagazin.de

Ticker

US-Regierung trotzt Marktpanik – Bessent verteidigt Zölle trotz Kurssturz und Rezessionsgefahr

Binnen zwei Handelstagen verloren die US-Börsen nach der Ankündigung neuer Importzölle 5,4 Billionen Dollar an Marktwert. Der S&P 500 fiel auf den tiefsten Stand seit elf Monaten. Doch aus Washington kommt kein Rückzieher – im Gegenteil: US-Finanzminister Scott Bessent sprach am Sonntag von „kurzfristigen Reaktionen organischer Tiere“ und stellte klar, dass die US-Regierung die Zölle nicht zurücknehmen werde.

Ab Samstag gelten zusätzliche 10 Prozent Einfuhrzoll auf alle US-Importe. Ab Mittwoch folgen gezielte Sonderzölle von bis zu 50 Prozent auf Waren aus etwa 60 Ländern. Das führt die durchschnittliche Importbesteuerung auf ein Niveau, das es seit über einem Jahrhundert nicht mehr gegeben hat. Gleichzeitig mehren sich Rezessionsprognosen: JPMorgan erwartet nun einen Rückgang des US-BIP noch in diesem Jahr.

Bessent wies diese Einschätzungen in der NBC-Sendung Meet the Press entschieden zurück. Es gebe „keinen Grund, eine Rezession einzupreisen“. Die Märkte unterschätzten Trump, sagte er – und betonte, dass über 50 Länder um Verhandlungen gebeten hätten. Doch Gespräche würden Zeit brauchen.

Auch Handelsminister Howard Lutnick und Handelsberater Peter Navarro bestätigten die kompromisslose Linie. „Die Zölle kommen“, so Lutnick bei CBS. Navarro sprach von einem „nationalen Notstand“ durch ein Handelsdefizit, das außer Kontrolle geraten sei. Laut US-Handelsministerium überstieg dieses 2023 erstmals die Marke von 1 Billion Dollar.

Die Defizitreduzierung steht für Trump im Zentrum seiner Handelspolitik. Er verspricht, durch Strafzölle Produktionsverlagerungen aus dem Ausland zu stoppen und Investitionen zurück in die USA zu holen. Kurzfristige Marktverluste seien der Preis für langfristigen Wohlstand.

An den Märkten sorgt diese Argumentation für wenig Beruhigung. Laut Larry Summers, Ex-Finanzminister und Harvard-Professor, war der Rückgang der vergangenen Woche die viertgrößte Zwei-Tage-Bewegung seit dem Zweiten Weltkrieg – vergleichbar mit 1987, der Finanzkrise 2008 und dem Corona-Schock 2020.

Die Sorgen gelten nicht nur den Aktienmärkten. Die Federal Reserve sieht in den Zöllen einen inflationsverstärkenden Impuls. Notenbankchef Jerome Powell sprach von „signifikant höheren Auswirkungen als erwartet“. Präsident Trump hingegen forderte öffentlich Zinssenkungen und erklärte, jetzt sei der „PERFEKTE Zeitpunkt“ für geldpolitische Lockerungen.

Im Weißen Haus bleibt man gelassen. Wirtschaftsberater Kevin Hassett räumte auf ABC zwar ein, dass Verbraucherpreise „etwas steigen könnten“, wies jedoch größere Inflationsrisiken zurück. Steuer- und Ausgabenkürzungen sollen die Effekte abfedern. Die Fed werde „keiner politischen Einflussnahme“ unterliegen – obwohl der Präsident deutlich interveniert.

Während Trump am Wochenende zwischen Telefonschalten und Golfturnier pendelte, versicherte das Kabinett Geschlossenheit: Die wirtschaftliche Neuordnung sei nicht Verhandlung, sondern Strategie. Der finanzielle Schock soll – so das Kalkül – den Hebel liefern, um Handelsstrukturen weltweit neu zu justieren.

Weiterlesen

Bei Nachrichten von Eulerpool handelt es sich um extern erstellte Tickermeldungen. Ihre Einbettung erfolgt automatisch. Sie werden von uns nicht überprüft oder bearbeitet.

Klicke, um zu kommentieren

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr in Ticker

Nach oben