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Wall Street im Ausnahmezustand – Zölle, Unsicherheit und Rekordhandel prägen die Marktstimmung

Nach einem kurzen Zwischenhoch ist die Rally an der Wall Street am Montag ins Stocken geraten. Der Nasdaq 100, zeitweise 2,2 % im Plus, drehte ins Minus. Gleichzeitig legten Treasuries zu, ein klassisches Zeichen wachsender Risikoaversion. Es war die achte volatile Sitzung in Folge – mit Kursausschlägen, wie sie zuletzt in Ausnahmejahren wie 2020 zu beobachten waren.

Auslöser bleibt die unklare US-Handelspolitik. Nach dem jüngsten Kurswechsel der Trump-Regierung, der am Wochenende eine zeitlich begrenzte Zollpause für Technologieprodukte einräumte, warten die Märkte auf die nächste Kehrtwende. Dass dieser Aufschub bereits die zweite große Anpassung innerhalb weniger Tage war, sorgt für wachsende Nervosität. Für Investoren ist die Strategie schwer greifbar – der Kurs der Regierung wirkt erratisch und taktisch.

Auch institutionelle Anleger ziehen Konsequenzen. Citigroup senkte seine Einschätzung für US-Aktien, verwies auf zunehmende Rezessionsrisiken und riet zur Diversifikation. Damit reiht sich die Bank in eine wachsende Zahl von Großinvestoren ein – darunter BlackRock und Bank of America –, die den US-Markt inzwischen meiden.

Die Fundamentaldaten zeigen: Der S&P 500 hat seit Jahresbeginn rund 9 % eingebüßt – zeitweise waren es sogar 15 %. Historisch ist das bedeutsam: Seit 1957 gab es nur 16 vergleichbare Rückgänge bis Anfang April. Nur dreimal folgte eine Jahresendrally ins Plus – stets unterstützt von massiven geldpolitischen Eingriffen durch die Fed. Diesmal bleibt die Notenbank vorerst zurückhaltend, während die langfristigen Zinsen weiter steigen.

Trotzdem gibt es Lichtblicke auf Unternehmensebene. Apple meldet laut IDC ein Absatzplus von 10 % bei iPhones im ersten Quartal. Nvidia kündigte Investitionen von bis zu 500 Milliarden US-Dollar in den US-Ausbau seiner KI-Infrastruktur an. Intel trennt sich mehrheitlich von seiner Altera-Sparte – Silver Lake übernimmt 51 %. Pfizer hingegen stellt die Entwicklung seines wichtigsten Wirkstoffkandidaten ein.

Bemerkenswert ist auch die Entwicklung im Bankensektor. Goldman Sachs meldete sein bestes Quartal im Aktienhandel aller Zeiten – nach ähnlichen Rekorden bei JPMorgan und Morgan Stanley. Die Volatilität bringt den Handelsabteilungen Rekorderträge. Vorstandschefs dieser Häuser erwarten keine rasche Beruhigung, sondern eine Fortsetzung der Unwägbarkeiten, die Trump mit seiner Zollpolitik losgetreten hat.

Die Aussage von Morgan-Stanley-Stratege Michael Wilson bringt es auf den Punkt: „Das Schlimmste könnte überstanden sein – aber klar ist die Lage nicht.“

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