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Wirtschaftsprüfungsgesellschaften warnen vor Belastung und Missverständnissen

Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in den USA kämpfen gegen neue Offenlegungsvorschriften, die von der Public Company Accounting Oversight Board (PCAOB) verabschiedet wurden. Diese Regeln verlangen, dass Unternehmen detaillierte Informationen über die Arbeitsstunden, Ausbildung und Erfahrung ihrer Prüfteams für börsennotierte Unternehmen offenlegen. Die PCAOB sieht darin einen Schritt zu mehr Transparenz für Aktionäre, doch die Prüfer befürchten Missverständnisse und steigende Kosten.

Die Offenlegungsanforderungen umfassen acht Kennzahlen, darunter die Aufteilung der Arbeit zwischen erfahrenen Partnern und Junior-Mitarbeitern, spezifische Branchenerfahrung des Teams und die jährliche Fortbildungszeit. Laut Deloitte bieten diese Informationen wenig Mehrwert und könnten Investoren verwirren. „Der Nutzen der Kennzahlen ist spekulativ und könnte eher Verwirrung stiften als Vorteile bringen“, schrieb die Firma an die US-Börsenaufsicht SEC.

Andere Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, darunter CohnReznick, argumentierten, dass solche Informationen besser direkt an die Audit-Komitees der Unternehmensvorstände gerichtet werden sollten, da diese letztlich für die Auswahl des Auditors verantwortlich sind. Sie warnten vor einem „Einheitsansatz“, der die Vielfalt der Prüfprozesse nicht berücksichtigt.

Die PCAOB-Initiative ist Teil einer Reihe von Reformen, die unter der Biden-Administration verstärkt Druck auf die Branche ausüben. Kritiker werfen der Behörde eine Politisierung und mangelnde Berücksichtigung der Branchenbedenken vor. Unter anderem betonte Deloitte, dass die Geschwindigkeit, mit der neue Vorschriften eingeführt werden, zusätzliche Kosten verursache und das System unter Stress setze. Die American Institute of CPAs warnte, dass kleine und mittelständische Firmen künftig auf die Prüfung börsennotierter Unternehmen verzichten könnten.

Die neuen Regeln erfordern die Zustimmung der SEC, die zahlreiche Einsprüche erhalten hat. Bislang gibt es jedoch keinen Hinweis darauf, wann die Behörde über die Vorschriften abstimmen wird. Die Diskussion findet vor dem Hintergrund eines bevorstehenden Machtwechsels bei der SEC statt: Nach dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar könnte die Behörde unter republikanischer Führung die aktuelle Agenda der PCAOB infrage stellen.

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