Xiaomi-Aktie unter Druck nach tödlichem Unfall mit SU7-Elektroauto

Die Aktie von Xiaomi fiel am Montag in Hongkong um bis zu 5,5 %, nachdem das Unternehmen bestätigte, dass ein Fahrzeug des neuen SU7-Modells in einen tödlichen Unfall verwickelt war. Laut Berichten lokaler Medien kamen drei Menschen ums Leben, als das Elektroauto auf einer Schnellstraße in China am 29. März verunglückte.

Xiaomi veröffentlichte erste Details zum Hergang. Demnach war das advanced driver assistance system (ADAS) bis weniger als 20 Minuten vor dem Aufprall aktiv. Bereits vor dem Unfall registrierte das System, dass der Fahrer das Lenkrad nicht hielt. Kurz vor dem Crash wurde ein Hindernis erkannt und der Fahrer übernahm wieder die Kontrolle – wenige Sekunden später kam es zur Kollision. Laut Aufnahmen in sozialen Netzwerken ging das Fahrzeug unmittelbar nach dem Aufprall in Flammen auf; das Stahlchassis blieb als einziges größeres Bauteil erkennbar erhalten.

Die Behörden untersuchen den Fall. Die Polizei war laut Xiaomi unmittelbar am Unfallort. Weitere offizielle Angaben machte der Konzern bislang nicht. Eine detaillierte technische Analyse steht noch aus. Vertreter von Xiaomi antworteten zunächst nicht auf Nachfragen zur ADAS-Funktion oder möglichen Systemfehlern.

Der Unfall trifft das Unternehmen in einer heiklen Phase. Erst im vergangenen Monat hatte Xiaomi seine Absatzziele für das neue Elektromodell auf 350.000 Fahrzeuge im Jahr 2025 angehoben. Der Marktstart des SU7 war von starker Nachfrage und positiven Analystenkommentaren begleitet worden – der Einstieg des Smartphone-Konzerns in die Elektromobilität galt als strategisch gelungen.

Mit dem Vorfall steht nun auch das Vertrauen in die Sicherheit der Fahrzeuge auf dem Prüfstand. Für Xiaomi, das auf Automobiltechnik als neues Wachstumsfeld setzt, ist das potenziell geschäftskritisch – insbesondere angesichts der hohen regulatorischen Sensibilität rund um teilautonomes Fahren in China.