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Yen-Aufwertung und Zollrisiken setzen Asiens Börsen unter Druck – Anlegerflucht aus US-Anleihen verstärkt Verwerfungen

Die Erholung an den asiatischen Börsen war nur von kurzer Dauer: Am Freitag rutschten die wichtigsten Indizes erneut ab – angeführt von Tokio, wo der Nikkei-225 um 4,1 Prozent auf 33.170 Punkte fiel. Der breitere Topix verlor 3,7 Prozent. Hintergrund ist eine wachsende Unsicherheit über die Folgen der US-Zollpolitik und die rasante Aufwertung des japanischen Yen, der gegenüber dem Dollar zuletzt um zwei Prozent zulegte.

Ein stärkerer Yen belastet vor allem Japans Exportindustrie, weil Auslandsgewinne in die Heimatwährung umgerechnet sinken. Automobilhersteller wie Toyota und Nissan gaben am Freitag 6,4 bzw. 8,5 Prozent ab, der Elektronikteile-Hersteller Keyence verlor 5,8 Prozent. Blackrock stufte japanische Aktien bereits von „übergewichtet“ auf „neutral“ herab.

Auch in Südkorea (-0,8 Prozent) und Singapur (-2,1 Prozent) gaben die Märkte deutlich nach. Lediglich China konnte sich stabilisieren: Der Hang Seng legte 0,6 Prozent zu, der CSI-300 verharrte nahezu unverändert. Dort hatten zuletzt Käufe staatlicher Fonds für Unterstützung gesorgt.

Im Zentrum der Marktdynamik steht inzwischen der Devisenmarkt. Der Yen hat seit Pandemiebeginn gegenüber dem Dollar rund 40 Prozent an Wert verloren und war Anfang des Jahres bei 158 Yen je Dollar angekommen. Am Freitag fiel der Dollar erstmals seit September unter die Marke von 142 Yen.

Die Entwicklung ruft nicht nur in Tokio, sondern auch in Washington Sorge hervor. US-Präsident Donald Trump kritisiert den schwachen Yen und kündigte an, Währungsfragen zu einem zentralen Thema künftiger Handelsgespräche zu machen. Auch die japanische Regierung sieht Handlungsbedarf – denn ein schwacher Yen treibt die Importpreise und damit die Inflation.

Eine stärkere Währung wäre laut Teikoku Databank für viele japanische Binnenmarktunternehmen sogar vorteilhaft. Die Mehrheit der befragten Unternehmen sieht einen Wechselkurs von 110 bis 129 Yen pro Dollar als angemessen.

Gleichzeitig geraten US-Anleihen unter Druck. Obwohl sie in unsicheren Marktphasen typischerweise als sicherer Hafen gelten, ziehen sich Investoren zurück – ein Hinweis auf schwindendes Vertrauen in die US-Wirtschaftspolitik. Laut dem Anleihestrategen Naka Matsuzawa von Nomura droht der Dollar bei stockenden Handelsverhandlungen weiter an Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Maki Ogawa von der Sony Financial Group bringt es auf den Punkt: „Ob die angeschlagene Glaubwürdigkeit des Dollars wiederhergestellt werden kann, hängt an der Zollpolitik der kommenden Wochen.“ In einem Umfeld wachsender Währungsvolatilität und politischer Unsicherheit könnte die nächste Phase der Handelsgespräche auch zum Testfall für die Stabilität des globalen Finanzsystems werden.

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