Setze dich mit uns in Verbindung

GEWINNERmagazin.de

Ticker

US-Konzerne streichen „Diversity, Equity and Inclusion“ aus Berichten – Trump-Regierung verstärkt Druck

Die größten US-Unternehmen ziehen sich in rasantem Tempo aus öffentlich kommunizierten Diversitäts- und Inklusionsprogrammen zurück. Mehr als 200 der größten börsennotierten Konzerne haben Begriffe wie „Diversity, Equity and Inclusion“ (DEI) aus ihren Jahresberichten entfernt – ein direkter Effekt der neuen politischen Linie von US-Präsident Donald Trump.

Laut einer Analyse von FactSet und der Financial Times haben 90 Prozent der Top-400-Unternehmen im S&P-500-Index, die seit Trumps Amtsantritt ihren Jahresbericht veröffentlicht haben, zumindest teilweise DEI-Begriffe gestrichen. Viele verzichten nun vollständig auf Erwähnungen. Stattdessen sprechen einige Konzerne nun von „Inklusion“ oder „Zugehörigkeit“, um eine Unternehmenskultur zu betonen, in der „alle Mitarbeiter“ erfolgreich sein können.

Betroffen sind unter anderem Mastercard, Salesforce, S&P Global, Palantir und American Express, die in ihren Jahresberichten von 2024 auf 2025 die Formulierungen zu Diversität und Inklusion angepasst haben. Während Salesforce betonte, weiterhin an seinen „langjährigen Kernwerten der Gleichheit“ festzuhalten, verweigerten die übrigen Unternehmen eine Stellungnahme.

Hintergrund ist die gezielte Kampagne der Trump-Regierung gegen DEI-Initiativen. Kurz nach seiner Amtseinführung unterzeichnete der Präsident eine Reihe von Erlassen, die „diskriminierende Diversitätsprogramme“ in Bundesbehörden untersagen und staatliche Auftragnehmer verpflichten, entsprechende Programme zu melden. Konkrete Vorgaben, welche Maßnahmen als illegal gelten, fehlen jedoch, was Unternehmen zu erhöhter Vorsicht zwingt.

Deloitte wies beispielsweise Mitarbeitende seiner Regierungsberatung an, geschlechtsbezogene Pronomen aus E-Mail-Signaturen zu entfernen, um potenzielle Risiken zu vermeiden. Programme, die sich nur an bestimmte Gruppen richten – etwa Frauenförderinitiativen oder Lieferantenprogramme für Minderheiten – gelten als besonders gefährdet.

Trump ließ zudem prüfen, ob zivilrechtliche Ermittlungen gegen börsennotierte Unternehmen eingeleitet werden könnten, falls DEI-Maßnahmen als „illegale Diskriminierung“ gewertet würden. Diese Drohung hat laut Luke Hartig, Präsident der Beratungsfirma Gravity Research, einen „Schockeffekt“ ausgelöst. DEI-Initiativen seien für viele Führungskräfte mittlerweile das „größte schlaflose-Nächte-Problem“.

Bereits vor Trumps Wahl hatten mindestens 20 S&P-500-Unternehmen DEI-Begriffe in ihren Berichten reduziert. Meta etwa änderte die Überschrift seines entsprechenden Kapitels von „Diversity, Equity and Inclusion“ zu „The Strength of Our Workforce and People Processes“.

Während einige Unternehmen DEI-Programme komplett zurückfahren, betonen andere nun verstärkt meritokratische Prinzipien. Morgan Stanley schrieb in seinem jüngsten Jahresbericht: „Meritokratie steht im Zentrum der Talententwicklung bei Morgan Stanley.“

Doch es gibt auch Widerstand. Costco-Aktionäre stimmten kürzlich mit großer Mehrheit für die Fortsetzung der DEI-Strategie des Unternehmens. Chuck Robbins, CEO von Cisco und Vorsitzender der Business Roundtable, verteidigte die Programme vehement. „Es gibt zu viel geschäftlichen Nutzen“, sagte er im Januar. Dennoch entfernte auch Cisco im Februar den Begriff „Diversity“ aus seinen Quartalsberichten.

Weiterlesen

Bei Nachrichten von Eulerpool handelt es sich um extern erstellte Tickermeldungen. Ihre Einbettung erfolgt automatisch. Sie werden von uns nicht überprüft oder bearbeitet.

Klicke, um zu kommentieren

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr in Ticker

Nach oben