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John Kerry: Unternehmen unter Trump-Regierung unter Druck, grüne Ziele aufzugeben

John Kerry, ehemaliger US-Klimabeauftragter und Außenminister, kritisiert die zunehmende Zurückhaltung von Unternehmen bei grünen Investitionen unter der Präsidentschaft von Donald Trump. Viele Firmen seien „eingeschüchtert“ worden und würden ihre Nachhaltigkeitsstrategien nicht mehr öffentlich vertreten, sagte Kerry bei einer Veranstaltung der Sustainable Markets Initiative in London.

Insbesondere aus republikanisch geführten Bundesstaaten gebe es massiven Widerstand gegen Umwelt-, Sozial- und Governance-Initiativen (ESG). Einige Konzerne hätten ihre Netto-Null-Ziele verworfen oder Klimabündnisse verlassen – oft mit Verweis auf mangelnde politische Unterstützung und schleppende Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien. Hinter den Kulissen werde jedoch weiter in Klimarisikomanagement investiert. „Jeder, mit dem ich spreche, versichert mir, dass sie auf Kurs bleiben, sie wollen es nur nicht mehr offen kommunizieren“, so Kerry.

Er widersprach zudem den Aussagen von Amin Nasser, CEO von Saudi Aramco, der auf der CERAWeek-Konferenz erneuerbare Energien infrage stellte. „Wenn der Chef eines großen fossilen Energieunternehmens so tun will, als würde es nicht passieren – bitte. Aber sie stehen auf der falschen Seite der Geschichte“, sagte Kerry. Die Transformation sei bereits in vollem Gange, wie das rapide Wachstum von Solar- und Windenergie zeige. In den USA machten erneuerbare Energien inzwischen fast 90 Prozent der neuen Stromkapazitäten aus.

Die Internationale Energieagentur (IEA) beziffert die weltweiten Investitionen in saubere Energien auf 2 Billionen Euro – doppelt so viel wie in fossile Brennstoffe. Allerdings decke dieses Wachstum hauptsächlich die steigende Energienachfrage, anstatt fossile Energien direkt zu ersetzen.

Kerry hob hervor, dass viele Branchen längst Fakten geschaffen hätten, darunter die Automobilindustrie. „Die CEOs von Ford, General Motors, Mercedes und Volkswagen haben ihre Produktion bereits auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Keiner von ihnen wird jetzt plötzlich wieder auf Verbrennungsmotoren umstellen“, sagte er.

Auch in Europa sieht Kerry trotz steigender Verteidigungsausgaben keinen Grund, Klimaschutz zu vernachlässigen. „Das ist überfällig und angemessen“, sagte er zur verstärkten militärischen Investition der EU. Doch dies müsse nicht auf Kosten der Energiewende geschehen.

Jennifer Jordan-Saifi, CEO der Sustainable Markets Initiative, betonte, dass viele Führungskräfte aus Angst vor einem negativen Aktionärsfeedback in der Klimadebatte zurückhaltend seien. „Niemand will sich exponieren, um dann öffentlich attackiert zu werden“, sagte sie.

Kerry sieht dennoch keinen globalen Rückzug aus dem Pariser Klimaabkommen. Auch wenn die USA unter Trump erneut ausgetreten seien, glaube er nicht, dass andere Länder diesem Beispiel folgen würden. „Kein Land mit weitsichtiger und kluger Führung wird die Energiewende ignorieren. Sie ist gesünder, sicherer und wirtschaftlich sinnvoller.“

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