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Volocopter bleibt in Bruchsal – Fokus auf Kostensenkung und Musterzulassung nach Übernahme durch Wanfeng


Der Flugtaxi-Hersteller Volocopter wird nach der Übernahme durch den chinesischen Konzern Wanfeng weiterhin am Standort Bruchsal bei Karlsruhe produzieren. Die Neuaufstellung erfolgt durch die österreichische Wanfeng-Tochter Diamond Aircraft, die Volocopter strategisch in ihr Portfolio integriert.
Ziel sei es, Kosten zu senken und sich auf die Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) zu konzentrieren, die den kommerziellen Passagierbetrieb ermöglichen soll. Nach Angaben des Unternehmens bleiben 185 Mitarbeiter im Unternehmen.
Wanfeng hatte die Übernahme vor wenigen Tagen per Börsenmitteilung bekannt gegeben. Diamond Aircraft, eine hundertprozentige Tochter des chinesischen Konzerns, soll Volocopter operativ weiterentwickeln. Insolvenzverwalter Tobias Wahl betonte, dass Wanfeng als strategischer Partner auf der bisherigen Arbeit von Volocopter aufbauen werde. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Diamond Aircraft Group, Bin Chen, erklärte, dass die Übernahme das bestehende Produktportfolio ergänzen und die Entwicklung des Volocity sowie künftiger Modelle vorantreiben werde.
Volocopter, gegründet 2011, entwickelt vollelektrische, senkrecht startende Lufttaxis, die in Metropolen wie Rom oder Osaka als alternative Verkehrsmittel zum Einsatz kommen sollen. In Deutschland waren ursprünglich Anwendungen in der Luftrettung geplant. Die fehlende Musterzulassung verzögert jedoch den kommerziellen Betrieb.
Nachdem staatliche Unterstützung von Bund und den Ländern Baden-Württemberg und Bayern ausblieb, stellte Volocopter am zweiten Weihnachtstag 2023 einen Insolvenzantrag. Anfang März folgte dann die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Laut dpa-Informationen wurden rund 450 Mitarbeiter freigestellt.
Auch der bayerische Elektroflugzeugbauer Lilium steht vor finanziellen Herausforderungen. Das Unternehmen musste vor Kurzem zum zweiten Mal Insolvenz anmelden.

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