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Iberischer Stromkollaps: Blackout reißt Spanien und Portugal aus europäischem Verbundnetz


Ohne Vorwarnung brach am Montag auf der gesamten Iberischen Halbinsel die Stromversorgung zusammen: Spanien und Portugal kämpften mit massiven Ausfällen bei Flügen, Schienenverkehr und Telekommunikation. Red Eléctrica, Spaniens Netzbetreiber, erklärte, große Spannungsschwankungen hätten das nationale System vom europäischen Stromnetz getrennt. Die vollständige Wiederherstellung könne sechs bis zehn Stunden dauern.
Infolge des Ausfalls standen Züge still, U-Bahnen wurden gestoppt und Ampeln fielen aus. Spaniens Bahnnetzbetreiber Adif setzte alle Zugverbindungen aus, während in Barcelona Trams mitten auf den Gleisen stehenblieben und lange Schlangen an Bushaltestellen entstanden. Behörden warnten Autofahrer, die Straßen nach Möglichkeit zu meiden.
Auch die Luftfahrt kam ins Stocken: Der staatliche Flughafenbetreiber Aena setzte Notstromaggregate ein, um den Betrieb an 46 spanischen Flughäfen aufrechtzuerhalten. Dennoch kam es zu zahlreichen Flugverspätungen und -streichungen. Portugals nationale Fluggesellschaft TAP riet Passagieren, Flughäfen vorerst zu meiden.
In der Telekommunikation waren Netze nur eingeschränkt funktionsfähig. Vodafone Spanien meldete eine Aktivitätsrate von 70 % dank Generatoren. Orange rief Kunden auf, Mobiltelefone nur im Notfall zu nutzen, um das fragile Netz nicht zu überlasten.
Das Büro des spanischen Ministerpräsidenten berief am Nachmittag eine Sondersitzung des nationalen Sicherheitsrats ein. Krankenhäuser und Unternehmen, wie der Volkswagen-Ableger Seat in Martorell, stellten teils auf Notstromversorgung um oder stoppten die Produktion.
Die europäische Cybersicherheitsbehörde ENISA erklärte, erste Untersuchungen deuteten auf ein technisches oder kabelbasiertes Problem hin. Frankreichs Netzbetreiber RTE bestätigte, dass auch kurzzeitig Haushalte im französischen Baskenland betroffen waren, jedoch sei dort die Stromversorgung schnell wiederhergestellt worden.
Besonders gravierend: Der spanisch-portugiesische Netzverbund blieb nach Angaben von RTE fast eine Stunde lang vollständig vom europäischen Stromnetz getrennt – ein seltener Vorfall, der Fragen zur Netzstabilität aufwarf.

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