Viele der Long Covid-Erkrankten leiden unter Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Bei einem Viertel kommt es zum so genannten „Brain Fog“, also Nebel im Gehirn. Was das bedeutet, weiß Dr. Achim Schneider von der Apotheken Umschau:
„Die Betroffenen fühlen sich benebelt und können sich zum Beispiel schlecht konzentrieren. Das kann auch zu Schwierigkeiten bei der Arbeit führen. Wenn man zum Beispiel durch den Brain Fog Videokonferenzen nicht mehr folgen kann und Texte nicht mehr erfasst.“
Warum leidet das Gehirn so stark unter den Folgen einer Infektion, die eigentlich vorrangig die Atemwege erkrankt? Ganz genau weiß man das noch nicht:
„Es gibt Hinweise, dass das Virus Blutgefäße im gesamten Körper schädigt, dadurch wird dann auch das Gehirn schlechter mit Sauerstoff und mit Nährstoffen versorgt. Es gibt auch Hinweise, dass das körpereigene Abwehrsystem Entzündungsreaktionen auslöst, wenn bestimmte Immunzellen dann ins Gehirn einwandern.“
Betroffene sollten zunächst ihren Hausarzt aufsuchen, um andere Ursachen für den Nebel im Gehirn auszuschließen. Oft verbessern schon ausreichend Entspannung, regelmäßiger Schlaf und ausgewogene Ernährung die Situation. Außerdem kann der Arzt seine Long Covid-Patienten in eine spezialisierte Klinik überweisen:
„In speziellen Long Covid-Zentren spielt die Belastungssteuerung eine wichtige Rolle. Patienten lernen dort, sich körperlich und geistig nicht zu überfordern und eine Balance zwischen Aktivierung und Schonung zu finden. Generell berichten Ärzte, dass die Beschwerden langsam, aber stetig abnehmen.“
Auch Ergotherapie kann gegen Brain Fog helfen, schreibt die Apotheken Umschau. Dabei werden die kognitiven Funktionen trainiert, zum Beispiel die Konzentration und die Fähigkeit, die richtigen Worte zu finden und das eigene Handeln gezielt zu planen.