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Tesla verliert fast die Hälfte seines Werts – Aktie bleibt dennoch hoch bewertet


Tesla hat in den vergangenen drei Monaten fast die Hälfte seines Börsenwerts eingebüßt. Dennoch bleibt die Aktie im Branchenvergleich teuer. Seit dem Rekordhoch Mitte Dezember befindet sich der Kurs in einem anhaltenden Abwärtstrend. Besonders drastisch war der Wertverlust seit der Amtseinführung von Präsident Trump am 20. Januar: Bis zum vergangenen Freitag verlor die Aktie 38 Prozent – noch vor dem massiven Einbruch am Montag. Insgesamt summiert sich der Verlust auf rund 742 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung.
Kein anderer großer Autobauer musste eine ähnlich heftige Korrektur verkraften – trotz der wachsenden Unsicherheit über neue globale Zölle. Allerdings wird auch kein anderes Unternehmen der Branche mit einer vergleichbar hohen Bewertung gehandelt. Tesla-CEO Elon Musk sorgt mit seiner offenen Unterstützung für Trump zusätzlich für Kontroversen, was dem Markenimage offenbar schadet. Analysten und Marktforscher berichten von Protesten und Vandalismus an Tesla-Niederlassungen sowie einer spürbaren Abkühlung des Markenansehens.
Trump versuchte am Dienstag, mit einer öffentlich angekündigten Kaufabsicht für einen neuen Tesla Vertrauen zu schaffen. Doch das dürfte kaum reichen, um die fundamentalen Herausforderungen des Unternehmens zu überdecken. Tesla muss 2024 knapp 1,8 Millionen Fahrzeuge ausliefern, nur um das Verkaufsniveau des Vorjahres zu halten.
Trotz des Kurssturzes bleibt Tesla hoch bewertet. Am Mittwoch notierte die Aktie bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 89 für das laufende Jahr – mehr als doppelt so hoch wie bei den teuersten Tech-Giganten mit einer Marktkapitalisierung über einer Billion US-Dollar. Zum Vergleich: Nvidia wird mit einem KGV von rund 30 gehandelt, obwohl das Unternehmen laut Analystenschätzungen in diesem Jahr ein Umsatzwachstum von 57 Prozent erzielen soll, während bei Tesla lediglich 15 Prozent erwartet werden.
Doch selbst diese 15 Prozent sind keineswegs sicher. UBS-Analyst Joseph Spak hat seine Prognose für die Tesla-Auslieferungen in diesem Jahr bereits nach unten korrigiert und rechnet nun mit einem Umsatzrückgang von vier Prozent. Seine Analyse deutet auf eine nachlassende Nachfrage hin.
Dennoch gibt es Analysten, die den jüngsten Kursrückgang als Kaufgelegenheit sehen. Sie argumentieren, dass Tesla weit über seine Autoverkäufe hinaus bewertet werde – insbesondere mit Blick auf Investitionen in Künstliche Intelligenz, Robotaxis und Robotik. Adam Jonas von Morgan Stanley verwies in einem Bericht am Montag auf die derzeitige „Käuferstreik“-Stimmung aufgrund negativer Markenwahrnehmung. Dennoch hält er an einem Kursziel von 430 US-Dollar fest – 72 Prozent über dem aktuellen Niveau – und bezeichnet Tesla als einen „Embodied AI Compounder“.
Dennoch bleibt die Frage, ob Tesla seine hohe Bewertung rechtfertigen kann. Im Vergleich zu etablierten Technologieunternehmen mit bewährten KI-Strategien erscheint die Prämie hoch. Allein die Nähe zum Weißen Haus macht Tesla noch lange nicht zu einer sicheren Wette.

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