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US-Wirtschaft zwischen Wachstum und Rezessionsängsten – Wall Street-Chefs zur Trump-Politik


Während Donald Trump mit neuen Importzöllen die Angst vor einer US-Rezession schürt, sehen führende Wall-Street-Manager auch Chancen in seiner Politik. Blackstone-CEO Stephen Schwarzman erklärte am Mittwoch in Indien, dass die Maßnahmen „am Ende des Tages“ zu einer deutlichen Belebung der US-Industrie führen könnten. Eine wachsende US-Wirtschaft sei „grundsätzlich eine gute Sache für die Welt“, betonte der prominente Trump-Unterstützer.
Goldman-Sachs-Chef David Solomon äußerte sich ähnlich und zeigte Verständnis für die handelspolitischen Maßnahmen der Regierung. Allerdings forderte er mehr Planbarkeit für Unternehmen: „Die Wirtschaft braucht mehr Sicherheit in der Agenda der Trump-Regierung.“
Trumps 25-prozentige Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte traten am Mittwoch in Kraft und lösten umgehend Gegenmaßnahmen aus. Die EU reagierte mit Strafzöllen auf Waren im Wert von bis zu 26 Milliarden Euro. Auch Kanada verhängte Vergeltungszölle von 25 Prozent auf US-Güter im Wert von 30 Milliarden kanadischen Dollar.
„Die Wirtschaft bevorzugt grundsätzlich niedrigere Zölle“, erklärte Solomon. Dennoch lobte er Trumps Ansatz, den Dialog mit Unternehmensführern zu suchen. Der Präsident sei „stark in die Gespräche mit der Wirtschaft eingebunden“, was eine deutliche Veränderung im Vergleich zu den vergangenen vier Jahren darstelle.
Solomon erwartet zudem eine Zunahme von Börsengängen im Jahr 2025. Das IPO-Volumen sei zuletzt verhalten gewesen, könnte sich aber angesichts der gelockerten Regulierung wieder erholen. „Die Reduzierung bürokratischer Hürden war ein bedeutender Wachstums- und Investitionsimpuls“, sagte er.
Am Dienstagabend traf sich Trump mit führenden CEOs im Rahmen der Business Roundtable-Konferenz, einem Verband von 200 US-Konzernlenkern. In der Runde verteidigte er seine Handelspolitik als Mittel zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Stärkung der heimischen Industrie. „Der größte Gewinn ist, wenn Unternehmen in unser Land kommen und Jobs schaffen“, sagte Trump.
Neben der Wiederbelebung der US-Produktion zielt Trumps protektionistische Handelspolitik auch darauf ab, das Handelsdefizit zu reduzieren und Mexiko sowie Kanada unter Druck zu setzen, um den Strom irregulärer Migranten und den Fentanyl-Schmuggel an den US-Grenzen einzudämmen. Doch die wachsenden Spannungen mit den wichtigsten Handelspartnern sorgen für zunehmende Nervosität in der Wirtschaft.
Besonders umstritten ist die Möglichkeit, dass Trump ab dem 2. April sogenannte „reciprocal tariffs“ einführen könnte – pauschale Vergeltungszölle auf alle Handelspartner, deren Steuern, Abgaben oder Subventionen aus US-Sicht unfair sind.

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