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Qualcomm nähert sich Intel für potenzielle Übernahme – größter Tech-Deal der Geschichte?


Der Chiphersteller Qualcomm hat jüngst Gespräche mit seinem angeschlagenen Konkurrenten Intel über eine mögliche Übernahme geführt. Dies berichteten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Obwohl es noch kein offizielles Angebot gibt, könnte ein solches Geschäft zum größten Technologie-Deal der Geschichte werden.
Ein vollständiger Kauf von Intel würde Microsofts Übernahme von Activision Blizzard für 69 Milliarden US-Dollar in den Schatten stellen. Intels Marktwert lag am vergangenen Freitag bei 93 Milliarden US-Dollar, nachdem der Aktienkurs des Unternehmens aufgrund der ersten Berichte über Qualcomms Annäherung um acht Prozent gestiegen war.
Intel, einst der größte Chiphersteller der Welt, hat in den letzten Jahren stark an Boden verloren. Der Wertverlust beschleunigte sich in den letzten Monaten dramatisch. Allein im August verlor das Unternehmen nach enttäuschenden Quartalszahlen und der Ankündigung von CEO Pat Gelsinger, 15.000 Stellen zu streichen und die Dividendenzahlung auszusetzen, fast 30 Milliarden US-Dollar an Marktwert.
Trotz seines angeschlagenen Zustands haben Personen mit Kenntnis der Situation erklärt, dass Intel Bedenken bezüglich der kartellrechtlichen Hürden hegt, die eine solche Übernahme möglicherweise aufhalten könnten. Qualcomm wäre an einer freundschaftlichen Übernahme interessiert, so ein Insider. Beide Unternehmen werden von führenden Investmentbanken beraten: Intel arbeitet mit Goldman Sachs und Morgan Stanley zusammen, während Qualcomm Evercore beauftragt hat.
Qualcomm, das seine Chips extern produzieren lässt und keine eigenen Fertigungsstätten betreibt, hat eine Marktkapitalisierung von 188 Milliarden US-Dollar. Unklar bleibt jedoch, wie das Unternehmen eine vollständige Übernahme von Intel finanzieren würde oder ob es Teile von Intel veräußern müsste, um den Deal zu realisieren.
Neben den regulatorischen Herausforderungen wird ein potenzielles Geschäft auch wegen Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit und der Auswirkungen auf den globalen Chipmarkt genau beobachtet werden. Beide Unternehmen würden den Deal vermutlich als strategischen Schritt zur Stärkung der US-amerikanischen Chipindustrie im Wettbewerb mit chinesischen Herstellern positionieren, hieß es von Insidern. Dennoch besteht die Sorge, dass der langwierige Übernahmeprozess die Chipentwickler im internationalen Wettlauf weiter zurückfallen lassen könnte.
Intel steht seit der Berufung von CEO Pat Gelsinger im Jahr 2021 unter starkem Druck. Seine Fünfjahres-Strategie zielt darauf ab, das Unternehmen wieder als führenden Chiphersteller zu etablieren. Allerdings hat Intel mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen, darunter der Verlust hochrangiger Führungskräfte und das Nachhinken gegenüber Konkurrenten wie Nvidia und AMD bei der Entwicklung von KI-Chips.
Ein Verkauf an Qualcomm könnte bei den Intel-Aktionären auf Widerstand stoßen. Analysten von Citi argumentierten in einer kürzlich veröffentlichten Notiz, dass Intel stattdessen sein Halbleitergeschäft aufgeben sollte. Der Gedanke an eine Übernahme sei „fast zu absurd, um darauf einzugehen“, schrieben sie.

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