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Gartenpflege im Sommer: Der richtige Umgang mit Unkraut
Im Frühsommer zeigen sich Garten, Terrasse und Balkon von ihrer schönsten Seite. Zumindest fast, wenn da nicht das Unkraut wäre, das ebenfalls üppig sprießt. Unkrautbehandlung steht daher bei Hobbygärtner*innen in den kommenden Wochen ganz oben auf der To-do-Liste. Damit die grüne Oase optimal gedeihen kann, ist es wichtig, Unkraut frühzeitig auszumachen und nachhaltig zu entfernen.
Der Begriff Unkraut bezieht sich dabei nicht auf eine bestimmte Pflanzenart. Was für die einen störend ist, ist für die anderen als Heilkraut unverzichtbar. Unkraut ist daher vielmehr die Bezeichnung für Pflanzen, die gewissermaßen am falschen Ort wachsen, weil sie den tatsächlichen Kulturpflanzen Raum, Licht, Wasser und Nährstoffe wegnehmen. Die Folge: verringertes Wachstum und geringere Ernteerträge. Außerdem können an Unkraut Schädlinge gedeihen, die dann auf die eigentlichen Garten- oder Terrassenpflanzen übergehen.
Tipps zur Erkennung und Behandlung von Unkraut
Wenn Garten oder Terrassenbepflanzungen im Frühjahr förmlich explodieren, ist es gerade für Laien nicht immer einfach, tatsächliches Unkraut auszumachen. Dr. Regina Fischer vom Industrieverband Agrar e. V. (IVA) hat hierfür einen Tipp: „Gartenneulinge pflanzen im Beet am besten nur wenige unterschiedliche Pflanzen an. So können sie gut im Blick behalten, was sie selbst gepflanzt haben und was ungewollt dazukommt.“ Im Zweifel können Laien den Pflanzen bis zur ersten Blüte freien Lauf lassen. Spätestens dann lassen sich unerwünschte Gäste leicht erkennen.
Sobald das Unkraut entdeckt wurde, rät der IVA zu folgendem Vorgehen:
Der effektivste Weg ist das Jäten, also das Herausziehen der Pflanzen samt Wurzel. Dafür sollte der Boden humusreich und entsprechend locker sein. Ein Unkrautstecher kann außerdem helfen, die Wurzeln vollständig zu entfernen.
Als alternative Methode kann auch das Hacken helfen. Allerdings besteht hier oft das Risiko, dass die Wurzel teilweise in der Erde verbleibt und das Unkraut bei nächster Gelegenheit wieder austreibt. Außerdem gelangen Unkrautsamen aus den unteren Bodenschichten an die Oberfläche und keimen dort.
Auf befestigten Flächen wie Wegen, Einfassungen, Gehsteigen und Terrassen kann der Grundstoff Essig gegen unerwünschten Pflanzenbewuchs helfen. Zu beachten ist, dass der Grundstoff entsprechend EU-Verordnung dafür in einem Verhältnis von 6:4 mit Wasser verdünnt sein muss.
Dort, wo man mit der Hand nur schlecht ansetzen kann, wie etwa unter Hecken oder Sträuchern, können ebenfalls biologisch abbaubare Herbizide eingesetzt werden. Wichtig: Nur bienenschonende Produkte verwenden! Auch sollten Herbizide zum Schutz von Insekten nicht auf blühenden Pflanzen angewendet werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Wer seine grüne Oase vorbeugend und bestmöglich gegen Unkraut schützen möchte, kann verschiedene Maßnahmen anwenden, wie etwa das Staudenbeet so dicht zu bepflanzen, dass ab Juni kein Boden mehr zu sehen ist. Entsprechend wenig Platz hat auch das Unkraut.
Eine weitere Möglichkeit ist, die entsprechenden Flächen mit Mulchmaterial zu bedecken. Idealerweise kann dafür der Rasenschnitt vom Mähen genommen werden. Geeignet und nachhaltig sind aber auch andere organische „Abfälle“ wie Heckenschnitt oder Laub aus dem eigenen Garten. Alternativ ist auch Rindenmulch in jedem Gartenfachhandel erhältlich.
Für Nutzgärten, insbesondere mit Jungpflanzen, ist häufiges Hacken empfehlenswert. Und nicht zuletzt empfiehlt der IVA, befestigte Flächen und Wege regelmäßig zu fegen. Damit wird das Unkraut quasi schon im Keim erstickt.
Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland. Die 51 Mitgliedsunternehmen engagieren sich in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung. Die vom IVA vertretene Branche bietet innovative Produkte für eine moderne Landwirtschaft, professionellen Gartenbau und verantwortungsvolle Privatanwendung.
Samuel Altersberger ist Redakteur beim GewinnerMagazin. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.