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US-Justizministerium nimmt SAP wegen möglicher Preisabsprachen ins Visier

Das US-Justizministerium hat Ermittlungen gegen den deutschen Softwarekonzern SAP und den IT-Wiederverkäufer Carahsoft eingeleitet. Der Vorwurf: mögliche illegale Preisabsprachen bei Geschäften mit dem US-Militär und anderen staatlichen Stellen, die über ein Jahrzehnt hinweg stattgefunden haben könnten. Diese Informationen gehen aus Unterlagen des Bundesgerichts in Baltimore hervor. Die Ermittlungen laufen bereits seit mindestens 2022.

Im Mittelpunkt steht die Frage, ob SAP und Carahsoft gemeinsam überhöhte Preise verlangt haben. Carahsoft, das sich seit seiner Gründung 2004 zu einem dominanten Akteur in der Beschaffung von Technologie für die US-Regierung entwickelt hat, erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von elf Milliarden US-Dollar. Laut Bloomberg hat die Bundespolizei FBI am Dienstag die Geschäftsräume von Carahsoft durchsucht. Ob es einen Zusammenhang zu SAP gibt, bleibt unklar.

Eine Sprecherin von SAP bestätigte, dass es eine zivilrechtliche Untersuchung seitens des US-Justizministeriums gibt und betonte, dass das Unternehmen von Anfang an kooperiere. Zu möglichen strafrechtlichen Ermittlungen gegen SAP im Zusammenhang mit Carahsoft seien dem Konzern keine Informationen bekannt.

Die Ermittlungen sorgten an den Börsen für Unsicherheit. SAP-Aktien verloren im Mittwochshandel 2,44 Prozent und schlossen bei 201,80 Euro, nachdem sie am Vortag ein Rekordhoch von 208 Euro erreicht hatten. Analysten äußerten Bedenken, dass mögliche Strafen die gute Kursentwicklung des Jahres beeinträchtigen könnten. Seit Jahresbeginn verzeichnete SAP einen Kursanstieg von fast 50 Prozent und zählt damit zu den stärksten Werten im DAX.

Trotz der Untersuchungen könnten die positiven Quartalszahlen des US-Konkurrenten Progress Software am Vorabend die Auswirkungen auf SAP etwas abfedern. Die Aktien von Progress stiegen im außerbörslichen Handel an der Nasdaq um etwa fünf Prozent.

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