Ticker
GSK erzielt wegweisenden Vergleich bei Zantac-Klagen und stärkt Anlegervertrauen


Die britische Arzneimittelherstellerin GSK hat am Donnerstag ein wegweisendes Abkommen über eine mögliche Auszahlung von bis zu 2,2 Milliarden US-Dollar geschlossen, um die überwiegende Mehrheit der Klagen im Zusammenhang mit dem Säureblocker Zantac beizulegen. Das Unternehmen erklärte am späten Mittwoch, dass es Vereinbarungen mit zehn Klägerfirmen getroffen habe, die etwa 80.000 Personen vertreten. Der Vergleich deckt beeindruckende 93 Prozent aller Anspruchsteller ab und beendet damit die langwierigen Rechtsstreitigkeiten, die GSK in den letzten Jahren belastet haben.
Die Aktien von GSK reagierten positiv auf die Nachricht und stiegen im Handel an der NASDAQ zunächst um 6 Prozent, bevor sie zum Schluss um weitere 3,2 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar zulegten. Investoren begrüßten den Vergleich als Entlastung für das Unternehmen und als Wegbereiter für die Konzentration auf andere strategische Herausforderungen, wie die schleppende Einführung des RSV-Impfstoffs Arexvy.
GSK hatte zuvor keine Haftung anerkannt und die wissenschaftlichen Grundlagen der Behauptungen, dass Zantac Krebs verursache, in Frage gestellt. Die Kontroverse begann 2019, als ein Labor in Connecticut hohe Karzinogenwerte im Wirkstoff Ranitidin meldete. Ein Analystenbericht von Morgan Stanley im August 2022 schätzte die potenzielle Gesamtverbindlichkeit von GSK auf bis zu 45 Milliarden US-Dollar, wobei das Unternehmen bis zu 27 Milliarden US-Dollar riskierte. Dies führte zu einem massiven Wertverlust von rund 30 Milliarden Pfund bei anderen Pharmakonzernen, die Zantac vermarktet hatten.
Neben dem Hauptvergleich erreichte GSK am Mittwoch auch einen separaten Vergleich mit dem Labor Valisure über 70 Millionen US-Dollar. Die Gespräche wurden durch eine Entscheidung eines Delaware-Gerichts im Mai angestoßen, das es den Klägern erlaubte, die Wissenschaft hinter den Krebsbehauptungen zu präsentieren. Dieser Beschluss führte zu einem sofortigen Kursrückgang von 10 Prozent bei GSK-Aktien.
Analysten wie Peter Welford von Jefferies sehen den Vergleich als wichtigen Schritt, um die Ablenkung durch die Zantac-Klagen zu beseitigen. Dennoch bleibt Skepsis bestehen, da weiterhin Fragen zur Verkaufsentwicklung der RSV- und Shingrix-Impfstoffe bestehen. Im Juni hatte ein US-FDA-Ausschuss überraschend empfohlen, die Nutzung des RSV-Impfstoffs Arexvy einzuschränken, was die Verkaufserwartungen für 2024 deutlich dämpfte. Zudem meldete GSK im ersten Halbjahr niedrigere Verkaufszahlen für seinen Shingrix-Impfstoff gegen Gürtelrose.
Trotz dieser Herausforderungen verspricht GSK, durch den Vergleich keine Auswirkungen auf die Investitionspläne zu haben. Das Unternehmen wird in den kommenden Quartalen einen Aufwand von 1,8 Milliarden Pfund in seinen Finanzergebnissen ausweisen, bleibt jedoch finanziell stabil.

Bei Nachrichten von Eulerpool handelt es sich um extern erstellte Tickermeldungen. Ihre Einbettung erfolgt automatisch. Sie werden von uns nicht überprüft oder bearbeitet.
