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Clayton, Dubilier & Rice nähert sich Übernahme von Sanofis Consumer Healthcare

Die US-Private-Equity-Firma Clayton, Dubilier & Rice (CD&R) steht kurz vor dem Abschluss eines Deals über die Übernahme der Consumer Healthcare-Sparte des französischen Pharmakonzerns Sanofi. Laut fünf Personen mit direktem Wissen über den Prozess hat CD&R ein Angebot abgegeben, das das Konsortium unter der Führung der französischen Private-Equity-Firma PAI knapp übertrifft. Der Deal könnte in den kommenden Tagen finalisiert werden.

Sanofi wird damit rund 50 % der Geschäftsbereiche im Bereich frei verkäuflicher Schmerzmittel und Allergiemedikamente wie Doliprane und Allegra behalten, mit der Absicht, diese Anteile in den nächsten Jahren weiter zu veräußern. Der Gesamtwert des Geschäfts wird auf etwa 15,5 Milliarden Euro geschätzt. Die Transaktion stellt den größten Healthcare-Deal in Europa in diesem Jahr dar und folgt einer Reihe von Verkäufen ähnlicher Geschäftsbereiche durch große Pharmaunternehmen, die sich zunehmend auf die risikoreichere, aber lukrativere Forschung und Entwicklung von Medikamenten konzentrieren.

Sanofi bestätigte die Entwicklungen am Freitag in einer offiziellen Stellungnahme. CD&R und PAI äußerten sich nicht zu dem Angebot. Frankreichs Finanz- und Industrieminister betonten in einer gemeinsamen Erklärung, dass CD&R als „ernsthafter Investor“ betrachtet wird, erinnerten die Parteien jedoch an staatliche Anforderungen. Dazu gehört die Sicherstellung der Versorgung mit essentiellen Medikamenten sowie der Verbleib von Hauptsitz und Produktionsstätten – genannt Opella – in Frankreich. „Dieser vorgeschlagene Verkauf stellt die Produktion von Doliprane oder anderen essentiellen Medikamenten, die von Opella in unserem Gebiet hergestellt werden, sowie die Versorgung des Marktes damit nicht in Frage. Dies gehört natürlich zu den geforderten Verpflichtungen“, erklärten die Minister.

CD&R hat sich in den letzten Jahren als bedeutender Akteur im Bereich der Übernahmen etabliert und übernahm bereits westliche Unternehmen wie Ball Corp, Heineken und Oriflame. Diese Übernahmen haben das Umsatzvolumen von Arnest, dem Unternehmen hinter CD&R, auf rund 143 Millionen US-Dollar im letzten Jahr verdoppelt und den Grundgewinn um das 24-fache gesteigert. Die aggressive Investitions- und Akquisitionsstrategie von CD&R steht im Kontrast zu den Bemühungen anderer Firmen, Schulden zu reduzieren und nachhaltiges Wachstum zu fördern.

Sanofi hatte bereits vor einem Jahr Pläne angekündigt, die Division auszugliedern. CEO Paul Hudson hatte damals öffentlich erklärt, dass eine Börsennotierung der Consumer Healthcare-Sparte „der wahrscheinlichste Weg“ sei. Nun scheint sich der Fokus jedoch auf eine private Übernahme durch Private-Equity-Firmen zu verlagern. Im Gegensatz zu früheren Übernahmen behält Sanofi durch den Verkauf einer großen Beteiligung weiterhin Einfluss und kann von den stabilen Einnahmen der Consumer Healthcare-Sparte profitieren.

Die jüngste Entwicklung zeigt, wie sich große Pharmaunternehmen strategisch neu ausrichten, indem sie weniger rentable, aber stabile Geschäftsbereiche abstoßen, um Ressourcen auf die Entwicklung innovativer Medikamente zu konzentrieren. Trotz der Herausforderung durch die steigenden Anforderungen der französischen Regierung bleibt die Übernahme durch CD&R ein wichtiger Schritt für Sanofi, um seine Position im globalen Markt zu stärken und zukünftiges Wachstum zu sichern.

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