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Trump stoppt Nordamerika-Zölle – China bleibt im Visier
US-Präsident Donald Trump hat in letzter Minute die geplanten Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada ausgesetzt und damit eine drohende Handelseskalation in Nordamerika abgewendet. Der Schritt erfolgte nur wenige Stunden vor Inkrafttreten der Abgaben und gibt beiden Ländern eine 30-tägige Atempause, um weitere Verhandlungen zu führen.
Der Rückzug kam nach separaten Telefongesprächen mit Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum und Kanadas Premierminister Justin Trudeau zustande. Beide Länder sagten zu, ihre Grenzsicherung zu verstärken – einschließlich der Entsendung von jeweils 10.000 zusätzlichen Truppen und verschärfter Maßnahmen gegen Drogenhandel. Ottawa kündigte zudem ein C$200 Mio. schweres Anti-Drogen-Programm an und stufte kriminelle Kartelle offiziell als Terrororganisationen ein.
Während Nordamerika also eine Zollpause einlegt, bleibt China im Fokus der US-Regierung. Die zusätzlichen 10-Prozent-Zölle auf chinesische Waren treten wie geplant am Dienstag in Kraft. Trump bezeichnete die Abgaben als „Eröffnungssalve“ im erneuten Handelskonflikt mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Peking prüft Gegenmaßnahmen, darunter Vergeltungszölle, Exportkontrollen und eine gezielte Abwertung der Landeswährung. Zudem will China rechtliche Schritte bei der Welthandelsorganisation (WTO) einleiten. Ein Telefonat zwischen Trump und Chinas Präsident Xi Jinping sei in den kommenden Tagen geplant, teilte das Weiße Haus mit.
Die Finanzmärkte reagierten zunächst nervös auf Trumps überraschende Zollankündigungen vom Wochenende. Der mexikanische Peso und der kanadische Dollar verloren an Wert, während US-Aktienkurse unter Druck gerieten. Nach der Kehrtwende gegenüber Kanada und Mexiko erholten sich die Märkte jedoch. Die asiatischen Börsen starteten am Dienstag mit Gewinnen, und auch der US-Aktienmarkt konnte seine Verluste deutlich reduzieren.
Trotz der vorübergehenden Entspannung bleibt die Unsicherheit hoch. Trumps Exekutivanordnung behält sich vor, die Zölle jederzeit wieder einzuführen, sollte Mexiko oder Kanada nicht ausreichend gegen illegale Migration und Drogenhandel vorgehen. Der Präsident argumentierte, dass höhere Importzölle notwendig seien, um Druck auf die Nachbarländer auszuüben.
Unternehmen und Handelsverbände in den USA warnten vor steigenden Preisen und unterbrochenen Lieferketten infolge der Strafzölle. Besonders betroffen wären Automobilhersteller, Elektronikunternehmen und Einzelhändler, die auf grenzüberschreitende Lieferketten angewiesen sind.
Sheinbaum bezeichnete ihr Gespräch mit Trump als „guten Austausch“ und betonte Mexikos Besorgnis über illegale Waffenlieferungen aus den USA an kriminelle Gruppen in ihrem Land. Sie habe Trump überzeugen können, stärker gegen diese Exporte vorzugehen. Auch Trudeau sprach von einem „konstruktiven Gespräch“ und hob hervor, dass Kanada bereits Maßnahmen zur Grenzsicherung umsetzt, darunter neue Helikopter, Technologie und zusätzliches Personal.
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