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Accenture streicht globale Diversitätsziele – Reaktion auf politischen Kurswechsel in den USA


Das Beratungsunternehmen Accenture hat seine globalen Diversity- und Inklusionsziele abgeschafft. Die Entscheidung folgt einer internen „Bewertung“ der politischen Entwicklungen in den USA unter der neuen Regierung.
Accenture-Chefin Julie Sweet informierte die weltweit 799.000 Mitarbeitenden in einer internen Mitteilung über den Rückzug von den 2017 gesetzten Diversitätszielen. Zudem würden Programme zur Karriereförderung für bestimmte demografische Gruppen eingestellt. Die Entscheidung sei das Ergebnis einer „Bewertung unserer internen Richtlinien und der sich verändernden Landschaft in den USA“, so Sweet.
Der Schritt erfolgt nur wenige Wochen nach einer Reihe von Executive Orders von US-Präsident Donald Trump, mit denen er föderale Programme für Diversity, Equity & Inclusion (DEI) einschränkte. Trump hatte die Initiativen wiederholt als „absolute Zeitverschwendung“ und „diskriminierend“ kritisiert.
Accenture reiht sich damit in eine wachsende Liste von Unternehmen ein, die ihre DEI-Strategien überdenken oder zurückfahren. Neben dem Beratungsriesen haben auch Meta, McDonald’s und Target ihre Ziele in diesem Bereich abgeschwächt oder aufgegeben. Gleichzeitig haben andere Unternehmen wie JPMorgan Chase und Costco öffentlich betont, an ihren Inklusionszielen festzuhalten.
Accenture hatte sich ursprünglich das Ziel gesetzt, bis 2025 eine geschlechterparitätische Belegschaft zu erreichen. Außerdem sollte der Frauenanteil unter den Managing Directors von 21 Prozent (2017) auf 30 Prozent steigen. Das Unternehmen formulierte zudem in einigen Märkten, darunter die USA und Großbritannien, konkrete Vorgaben für ethnische Diversität.
Sweet hatte sich in der Vergangenheit als Verfechterin einer inklusiven Unternehmenskultur positioniert. In einem Unternehmensbericht von 2020 kritisierte sie, dass Fortschritte im Bereich DEI „nicht schnell genug“ erzielt würden. Damals argumentierte sie, dass eine divers aufgestellte Belegschaft die „richtige und wirtschaftlich kluge Entscheidung“ sei.
Diversity-Ziele „größtenteils erreicht“ – Neue Strategie in Vorbereitung
Mit der jüngsten Entscheidung entfernt Accenture nun DEI-Kennzahlen aus der Leistungsbewertung von Mitarbeitenden und pausiert die Teilnahme an externen Diversitäts-Benchmarking-Umfragen. Externe Kooperationen in diesem Bereich würden ebenfalls überprüft, so Sweet.
„Wir waren schon immer eine Meritokratie“, schrieb sie in der Mitteilung – ein Satz, der sich eng an die Rhetorik Trumps anlehnt. Die Firma wolle weiterhin eine „integrative Arbeitsumgebung ohne Vorurteile“ schaffen, jedoch ohne festgelegte Quoten oder spezifische Programme für einzelne Gruppen.

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